Im Dialog mit dem Stein

Bietzen. Sie haben dem Regen getrotzt, Wind und Kälte die Stirn geboten - die fünf Bildhauer aus drei Nationen. Seit 1. Mai haben sie gemeinsam auf dem Grundstück von Paul Schneider in Bietzen Basalt-Kolosse behämmert, geschliffen und glatt poliert

Bietzen. Sie haben dem Regen getrotzt, Wind und Kälte die Stirn geboten - die fünf Bildhauer aus drei Nationen. Seit 1. Mai haben sie gemeinsam auf dem Grundstück von Paul Schneider in Bietzen Basalt-Kolosse behämmert, geschliffen und glatt poliert. Jetzt sind die Arbeiten fertig, ein Teil ziert den Garten von Schloss Fellenberg, Birgit Knappe stellt ihr Werk in Oberbillig aus, ebenso wie das Werk der Irin Eileen Mac Donagh. Die Italienerin Claudia Farina wird ihr Werk den Wellingern widmen. Das steinerne Monument werde auf der "grünen Insel" nahe der A 8 aufgestellt werden, wie Schneider, künstlerischer Leiter des Vereins Steine ohne Grenzen, sagt. Damit würdige der Verein zu seinem 25-jährigen Jubiläum das Engagement der Wellinger. "Kaum hatten wir den letzten Handschlag an unseren Steinen getan, kam die Sonne zum Vorschein", lacht Knappe. Natürlich habe jeder von ihnen seine eigene Philosophie, jeder von ihnen eine andere Herangehensweise, gesteht das Quintett. "Die Arbeit entsteht im Dialog mit dem Stein und in der Unterhaltung miteinander", wie Knappe verrät. "Ein Vorteil, wenn Freunde unter Freunden arbeiten", kommentiert Herbert Lankl, geboren in der Oberpfalz. Steine aus Tschechien"Als Paul mich anrief, um mich zu diesem Symposion einzuladen, hat er gesagt, dass wir vier Wochen lang miteinander leben und arbeiten", verrät der Mann, der gemeinsam mit seinem Landsmann Herbert Wurm im August 2008 seinen Beitrag für "Steine an der Grenze" geleistet hat: mit Stein 32 und 33. Er bevorzuge Granit, habe dennoch bereits mit Basalt gearbeitet. Die Steine stammten von der tschechischen Grenze - "aus einem Steinbruch, der von der Schließung bedroht ist", wie der Bayer erzählt. Das Bilderhauertreffen sei tatsächlich zu einer Geschichte auf Augenhöhe geworden, wie die fünf Freunde berichten. Nicht nur Nachbarn, Freunde und Bekannte hätten über den Zaun geschaut, sich mit den Künstlern unterhalten, sie beim Arbeiten beobachtet. "Besucher haben für uns gekocht und uns mit allerlei Leckereien verwöhnt", begeistern sich die Fünf. Nicht nur deswegen wolle man sich erneut treffen, um gemeinsam zu leben und zu arbeiten.

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