Radsport Ein Stau als Super-GAU für den Lokalmatador

Schmelz · Schmelzer „Geländetag“: Mountainbiker Frederik Veith belegt beim Heimspiel Platz zwei.

 André Schütz siegte beim Schmelzer Zwei-Stunden-Rennen klar vor Frederick Veith.

André Schütz siegte beim Schmelzer Zwei-Stunden-Rennen klar vor Frederick Veith.

Foto: David Benedyczuk

Nach fast acht Stunden neigt sich der vierte Geländetag des Radvereins „Möve“ Schmelz dem Ende zu. Im Glanz der Abendsonne steuern die Fahrer im abschließenden Zwei-Stunden-Rennen ihre Mountainbikes nach und nach durch den Zielbogen auf dem Sportplatz in der Heide in Schmelz. André Schütz vom RC Pfälzerwald genießt die Ankunft in besonderem Maße. Der 26-Jährige streckt in der letzten Linkskurve den rechten Arm zur Seite und nimmt per Handschlag die ersten Glückwünsche für seinen Erfolg im Eliterennen in Empfang. Der strahlende Sieger geht nach zehn Runden auf dem Kurs über holprigen, mit Stock und Stein gesäumten Waldboden – und freut sich später, dass er dem Ratschlag eines Kollegen, der ihm die Veranstaltung des RV Möve ans Herz gelegt hatte, gefolgt war. „Es macht mir mittlerweile wieder Spaß, nachdem das eine Zeitlang nicht der Fall war. Ich hätte nicht gedacht, dass es am Ende so ausgeht. Ich hatte schwer zu kämpfen“, verriet Schütz.

Beim großen Rivalen, der Schütz sieben Runden nicht von der Seite gewichen war, stellte sich die Gemütslage anders dar, als er dreieinhalb Minuten später im Ziel ankam: „Ich bin mit der klaren Erwartungshaltung angetreten, das Rennen zu gewinnen. Daher bin ich enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Gerade hier, wo ich praktisch jeden Stein kenne, hatte ich mir gute Chancen ausgerechnet“, sagte Lokalmatador Frederik Veith. Der Cyclocross-Saarlandmeister musste Schütz in der achten Runde ziehen lassen, als das Führungsduo beim Anstieg am Sportplatz vom dortigen Verkehr aufgehalten wurde. Das bekam dem 22-jährigen Veith deutlich schlechter als seinem Konkurrenten, der wegzog und danach einem sicheren Sieg entgegenfuhr. Veith zeigte sich aber als fairer Verlierer: „Ich muss André zu seiner Leistung gratulieren. Trotz allem hat es Spaß gemacht, sich mit ihm zu duellieren.“

Dritter wurde Matthias Schnapka vom Team Bike Aid. Der Saarlandmeister auf der Straße kam wie das Führungsduo auf zehn Runden und verwies Jonas Müller um 26 Sekunden auf Rang vier. „Normal fahre ich Rennrad, daher ist es für mich immer eine Quälerei. Die drei letzten Runden war ich total platt“, sagte der 37-Jährige.

Schnellste weibliche Starterin im Zwei-Stunden-Rennen war Kim Anika Ames vom Team Herzlichst Zypern. Die 20-jährige, die im Juni in Singen bei der WM Rang 47 belegte, schaffte acht Runden und war mit ihrer Leistung „zufrieden. Für das letzte Rennen der Saison war es heute gut. Es hat Spaß gemacht“, sagte Ames, die für den RV Tempo Hirzweiler in die Pedale tritt.

„Es war wieder mal ein gelungener Tag, angefangen bei den Jüngsten im Alter von vier Jahren bis hin zu den Ältesten im Bereich von 70 Jahren. Die Veranstaltung ist ohne schwere Unfälle über die Bühne gegangen. Mit den etwa 200 Teilnehmern können wir im Endeffekt leben“, sagte der Vorsitzende des RV Möve Schmelz, Stefan Thome.

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