Auf der Wetter-Achterbahn

Regen , so viel Regen . Die erste Woche, die der Zugereiste im Saarland verbrachte, es war Juli, er musste noch nicht arbeiten, freute sich darauf, die Gegend zu erkunden, war komplett verregnet. Ein ernüchternder Beginn.Vergangenes Wochenende besuchte der Zugereiste die Prinzessin in Dresden.

Kaiserwetter. Am Sonntag trat er mit dem Auto die Rückreise an, stieg ein ohne Jacke, mit hochgekrempelten Ärmeln. Je näher er dem Saarland kam, so düsterer wurde der Himmel, bei der Ankunft schließlich: Nieselregen, Wind, Kälte. Der Zugereiste seufzte.

Dominik Eder von der Wetterstation Saar erklärt dem quengelnden Zugereisten, dass das mit dem Wetter so eine Sache ist. "Eine reine Achterbahn" sei es in der letzten Zeit gewesen. In diesem Jahr war das Saarland, monatlich betrachtet, schon das trockenste und das nasseste Bundesland. Die vier Monate, die der Zugereiste im Land ist, bestätigen aber seinen Eindruck: Juli, August und Oktober waren überdurchschnittlich verregnet. So fährt der Zugereiste morgens bei Regen nach Merzig und abends bei Regen und Dunkelheit wieder zurück, steigt aus und läuft zehn Minuten nach Hause, weil er in Wohnungsnähe keinen Parkplatz findet. Durch den Regen , mit verknicktem, sterbendem Schirm, dem ein Herbststurm den Garaus gemacht hat.

Der Zugereiste ist nicht ganz sicher, woran das alles liegt. Das Wetter, entnimmt er aus den Erläuterungen Dominik Eders, hat viel mit einem selbst zu tun. Obwohl die heutigen Sommer, so Eder, wärmer seien als vor 50 Jahren, haben alle das Gefühl, die Sommer wären früher irgendwie besser gewesen. Vielleicht, überlegt der Zugereiste, ist der Regen gar nicht schuld. Oder andersherum: ist er schuld am Regen .

Bald bekommt er im Saarland Besuch von der Prinzessin. Dann, hofft er, stehen ihm einige regenfreie Tage bevor.

Lars Reusch stammt aus Fachingen an der Lahn , an der Grenze von Rheinland-Pfalz nach Hessen. Zurzeit führt ihn sein Volontariat täglich nach Merzig.

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