Mehr Regen als Segen in diesem Sommer

Völklingen · Der Sommer neigt sich schon wieder dem Ende zu. Wir ziehen eine erste Bilanz. Wie viel war los in den Eisdielen und dem Schwimmbad? Wie erging es der Pflanzenwelt? Das Fazit fällt sehr unterschiedlich aus.

 Die Gemüse- und Obsternte fiel dieses Jahr üppig aus. Die kleine Sejla nutzt die Gunst der Stunde und sichert sich mit Hilfe ihrer Mutter Melissa Kulovic eine paar Zwetschgen. Foto: Jenal

Die Gemüse- und Obsternte fiel dieses Jahr üppig aus. Die kleine Sejla nutzt die Gunst der Stunde und sichert sich mit Hilfe ihrer Mutter Melissa Kulovic eine paar Zwetschgen. Foto: Jenal

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 Wird's noch mal richtig Sommer? Das Eiscafé Osteria Europa hatte in den vergangenen Wochen wenig Kundschaft. Foto: Jenal

Wird's noch mal richtig Sommer? Das Eiscafé Osteria Europa hatte in den vergangenen Wochen wenig Kundschaft. Foto: Jenal

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 Im Völklinger Freibad zogen in diesem Sommer oft nur vereinzelte Schwimmer ihre Bahnen. Nur über das Pfingstwochenende war es richtig voll. Foto: Jenal

Im Völklinger Freibad zogen in diesem Sommer oft nur vereinzelte Schwimmer ihre Bahnen. Nur über das Pfingstwochenende war es richtig voll. Foto: Jenal

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"Alltäglicher Regen ist ungelegen, zuweilen ein Regen ist ein Segen." So lautet eine Bauernregel. Was davon trifft bei uns in diesem Sommer zu? Mehr Regen oder Segen? "Die Enttäuschung über den Sommer 2014 ist groß. Besonders in der Zeit der Schulferien war von Hochsommer und Badewetter nichts zu spüren", sagt Dominik Eder von der Wetterstation Saar.

Dabei hat es im Juni so gut angefangen. Mit einer Durchschnittstemperatur von 17,5 Grad Celsius lag das Saarland fast zwei Grad über dem langjährigen Mittel. Dazu war es noch sehr trocken, und es gab viele Sonnenstunden, wie Eder berichtet. Auch im Juli war es mit 19 Grad im Schnitt wärmer als in den vergangenen Jahren - dafür fiel allerdings schon fast doppelt so viel Regen wie im langjährigen Durchschnitt. "Der krönende Abschluss ist nun der August", sagt Eder. Denn hier kommt alles zusammen: Regen und Kälte. "Alleine in den ersten 20 Tagen im August hat es nur an vier Tagen nicht geregnet", berichtet Eder.

So also die Theorie. Aber wie sehen die Auswirkungen in der Praxis aus? In der Eisdiele Tiziani in der Völklinger Poststraße sind die Inhaber zufrieden mit dem Sommer. "Auch wenn im Moment wegen der Temperaturen weniger los ist, war es deutlich besser als im vergangenen Jahr. Unser Umsatz ist auf jeden Fall höher", sagt Pra-Mio Costantin, der den Laden mit seiner Frau Vanda besitzt.

Weniger begeistert ist man in der Osteria Europa in der Bismarckstraße. Das hat aber nicht nur mit dem Wetter zu tun. Die Baustelle auf dem Adolph-Kolping-Platz direkt vor dem Außenbereich des Eiscafés kostete viele Kunden, glaubt Chefkoch Giovanni De Nigris. "Am Anfang hieß es, die Arbeiten dauern eine Woche. Am Ende waren es vier. Und das auch gerade in der Zeit, als das Wetter gut war", berichtet De Nigris von den Problemen Ende Juni bis Anfang Juli. Zudem waren die Donnerstage, mit dem City-Open-Air um die Ecke, und die Sonntage als Hauptgeschäftszeit meist verregnet. "Es hätte also besser laufen können", erklärt De Nigris.

Zufriedenheit herrscht dagegen bei den Pflanzenfreunden. "Wir können uns nicht beschweren. Die Ernte war ganz gut", berichtet Harald Lauk, der Bezirksvertreter Warndt des Bezirksverbands der Obst- und Gartenbauvereine Saarbrücken. Vor allem Äpfel, Tomaten, Bohnen und Zucchini gedeihen prächtig. "Was insbesondere daran liegt, dass wir dieses Jahr fast kein Ungeziefer hatten", erklärt Lauk.

Für die Wasserratten war der Sommer weniger spaßig. "Vergangenes Jahr hatten wir 96 000 Besucher, dieses Jahr waren es bisher 42 153", sagt Tobias Messemer, Fachangestellter für Bäderbetriebe im Völklinger Freibad. Richtig rund ging es nur über das Pfingstwochenende. Dort kamen über die drei Tage knapp 10 000 Menschen. Je nach Wetterlage schließt das Freibad bereits Mitte September.

Und es wird wohl auch nicht mehr viel besser. "Ein wirklich beständiges, großes Hochdruckgebiet, welches uns ein paar schöne und warme Tage am Stück liefert, ist weiterhin nicht in Sicht. Außerdem darf man nicht vergessen, dass am 1. September meteorologischer Herbstanfang ist", gibt Dominik Eder von der Wetterstation-Saar zu bedenken. Aber wer weiß, vielleicht gibt es zum Sommerabschluss doch noch mehr Segen als Regen .

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