Merzig-Wadern Grüne Jugend: Klimanotstand im Kreis ausrufen

Merzig-Wadern · Am 19. Juni dieses Jahres erklärte Saarbrücken den Klimanotstand. Auch der Landkreis Merzig-Wadern sollte solch eine Ausrufung in Betracht ziehen, fordert die Grüne Jugend Merzig-Wadern.

 Den Ausbau von Radwegen sieht die Grüne Jugend als eine Idee für mehr Klimaschutz im Kreis an.

Den Ausbau von Radwegen sieht die Grüne Jugend als eine Idee für mehr Klimaschutz im Kreis an.

Foto: dpa/Arne Dedert

„Wird eine Klimakrise festgestellt und sind die Maßnahmen, um dieser entgegenzuwirken, nicht ausreichend, so können die Parlamente oder die Verwaltungen einer Stadt, einer Gemeinde, eines Kreises oder eines (Bundes-) Landes den Klimanotstand ausrufen“, erklärt Jonas Morbe, Sprecher der Grünen Jugend Merzig-Wadern. Diese Ausrufung solle aktiv dem Klimawandel entgegenwirken.

Morbe weiter: „Hört man das Wort ‚Klimanotstand’ zum ersten Mal, so stellt man sich die Maßnahmen, die nun folgen werden, doch sehr drastisch vor. Aber es wird weder das Autofahren noch das Fliegen verboten.“ Ziel sei es vielmehr, innovative und kreative Maßnahmen gegen die globale Erderwärmung auszuarbeiten und einzuführen. Es geht Morbes Worten zufolge nicht um Verbote, sondern darum, das umweltfreundliche Leben von Bürgern zu fördern. Zudem sei es kein Notstand im rechtlichen Sinn. Die Behörden dürften keine Gesetze außer Kraft setzten.

Die erste deutsche Stadt, die den Klimanotstand ausrief, war Konstanz am 2. Mai 2019. Seitdem werden alle Beschlüsse unter Klimavorbehalt verabschiedet. Zudem möchte die Stadt klimaneutraler bauen und mehr Geld für Gebäudesanierungen verwenden. Auch die Stadt Düsseldorf ist Konstanz gefolgt und möchte bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden.

Zu den vielen weiteren Städten und Gemeinden, die den Klimanotstand ausgerufen haben, gehört seit einigen Wochen auch die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken. Erste Ideen wurden hier schon vorgestellt. Ein Ein-Euro-Ticket für den ganzen Tag und die kostenlose Nutzung des ÖPNV für Studenten und Azubis sollen den Öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen. Zudem soll der Ausbau von erneuerbaren Energien gefördert werden.

„Auch für den Kreis Merzig-Wadern wäre eine solche Ausrufung des Klimanotstandes aus Sicht der Grünen Jugend sehr sinnvoll“, hofft Morbe. Das Thema Klimaschutz würde so in den Mittelpunkt gerückt werden und man könnte an neuen und sinnvollen Maßnahmen gegen den Klimaschutz arbeiten.

Einige Ideen hat die Grüne Jugend ebenfalls parat: „So könnte man die Bepflanzung von Grünflächen, das Ausbauen von Radwegen und erneuerbaren Energien, die Sanierung von Gebäuden, um diese klimafreundlicher zu gestalten, und die kostengünstigere Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln vorantreiben“, schlägt Grünenmitglied Emely Beck vor.

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