Serie Nach dem Abitur kreuz und quer durch Europa Von den venezianischen Gondeln in die schottischen Highlands

Nachdem wir im ersten Teil unseres Europatrips den Osten erkundet hatten, ging es von Prag aus nach Ca’Savio, welches auf einer Nebeninsel von Venedig liegt.

Was für ein Sonnenuntergang an der Seine für (von links) Johanna Petgen, Franka Stuffer, Liv Wohlfahrt und Martin Hochedez,

Was für ein Sonnenuntergang an der Seine für (von links) Johanna Petgen, Franka Stuffer, Liv Wohlfahrt und Martin Hochedez,

Foto: Johanna Petgen

Da wir bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Probleme auf unserer Reise hatten, kam es natürlich so, wie es kommen musste: Als wir auf der Grenze zwischen Österreich und Italien gerade einen Tunnel erreichten, hielten wir auf einmal an und nach und nach gingen alle Lichter im Zug aus. Nach zweistündigem Warten wurden wir dann von einer anderen Lok aus dem Tunnel herausgezogen, um dann zu erfahren, dass das Problem größer als gedacht war: Der Motor des Zuges war kaputt und wir mussten unsere Reise mit zwei anderen Zügen fortsetzen.

Da die Zeit immer weiter fortschritt, wurde uns irgendwann klar, dass wir unser Wassertaxi von Venedig zu unserer Unterkunft nicht mehr erreichen würden. Nachdem wir uns schon ausgemalt hatten, wie es wohl wäre, in Venedig ohne Unterkunft zu stranden, hatten wir doch noch Glück im Unglück: die Eltern unseres Airbnb-Vermieters boten uns an, uns von einem kleinen Bahnhof vor Venedig abzuholen, den wir mit vier Stunden Verspätung schlussendlich erreichten.

Während unserer Zeit in dieser Region besuchten wir zwei Mal Venedig, welches durch die direkte Lage am Wasser mit den unzähligen Kanälen und vielen Gondeln ein wirklich einzigartiges Flair hat. Auch wenn die Stadt von vielen Touristen besucht wird und dadurch in der Gegend des Markusdoms zum Beispiel sehr überlaufen ist, haben wir auch abseits dieser „Touri-Spots” sehr schöne, menschenleere Gassen gefunden.

Da wir noch weiter in den Süden wollten, ging es für uns als nächstes nach Anzio, einer kleinen Stadt süd-westlich von Rom am Tyrrhenischen Meer. Aufgrund der Nähe zu Rom errichteten die Römer dort ihre Sommerresidenz und wir konnten interessante Ausgrabungen einer alten Villa bestaunen. Zu unserer Überraschung konnten wir bei 20 Grad Außentemperatur und strahlendem Sonnenschein sogar schon im April schwimmen gehen, auch wenn das Meer noch etwas frisch war. Darüber hinaus besuchten wir Rom selbst und staunten über unzählige Ausgrabungen sowie historische Bauten, wohin das Auge reichte: das Colosseum, das Forum Romanum, der Altar des Vaterlandes und viele mehr.

Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen mit unserer Vermieterin aufgrund ihres gebrochenen Englischs und unserer fehlenden Italienisch-Kenntnisse lud sie uns dennoch am letzten Tag zu einem gemeinsamen Frühstück ein. Währendessen sprach sie allerdings die ganze Zeit Italienisch und schaute uns immer sehr enttäuscht und vorwurfsvoll an, wenn wir sie nicht verstanden.

Unser nächster Stopp führte uns nach Follonica in die Toskana. Dort nutzten wir die Zeit, um schwimmen zu gehen, etwas die Gegend zu erkunden und unsere weitere Reise zu planen. Da unsere Reise auch viel organisatorischen Aufwand bedeutet und es zu dritt auch mal zu Unstimmigkeiten kommen kann, konnten wir ein paar ruhige Tage abseits der hektischen Städte gut gebrauchen.

Nach fünf Tagen in Follonica machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Turin. Dort besuchten wir Familienangehörige von mir, die dort schon seit langer Zeit wohnen und uns eine ausführliche Stadtführung geben konnten.

Weil wir vergessen hatten, uns frühzeitig um eine Sitzplatzreservierung für den TGV nach Paris zu kümmern, mussten wir einen dreizehnstündigen Umweg durch die Schweiz nehmen, auf dem es trotz eines Zugausfalls zum Glück keine Verspätungen gab.

Bereits vor unserer Ankunft hatten wir Martin Hochedez, einen Jungen aus Paris, kennen gelernt. Genau wie Katica Albert ist er Teil einer WhatsApp-Gruppe mit Jugendlichen, die ebenfalls planen, einen Interrail-Trip zu machen. Aufgrund der Tatsache, dass er zu jener Zeit Ferien hatte und somit sein Apartment in der Pariser Innenstadt nicht bewohnt war, bot er uns an, dort kostenlos zu wohnen und darüber hinaus eine ausführliche Stadtführung zu geben. Zum Abschluss dieses Tages aßen wir Crêpes und genossen den Sonnenuntergang an der Seine.

Nach vier schönen Tagen in Paris ging es für uns in nur zwei Stunden mit dem Eurostar nach London. Johanna und ich setzten unsere Reise anschließend direkt nach Edinburgh fort. In Edinburgh fiel unsere Wahl auf das „Castle Rock Hostel”, welches direkt in der Innenstadt, unterhalb vom Schloss Edinburgh liegt. Das Hostel selbst ist ebenfalls wie eine Burg eingerichtet und wurde mit Ritterrüstungen, Fahnen und sonstigen Dekorationen verziert.

Während unseres Aufenthaltes dort probierten wir „Haggis“, eine Spezialität aus Schottland. Diese besteht aus dem Magen eines Schafes, der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Die Mahlzeit wird außerdem mit Pfeffer scharf gewürzt und mit Karotten, Kartoffelpüree und einer dunklen Soße serviert. Da ich mich aber vegetarisch ernähre, fiel meine Wahl in diesem Fall auf eine vegetarische Version mit Gemüse, Soja und Nüssen.

Zusammen mit Rebecca Lücke, einem deutschen Mädchen, das wir in unserem Hostel kennenlernten, wanderten wir auf den „Arthurs Seat“, welcher einen schönen Blick über Edinburgh bietet. Durch ein Angebot unseres Hostels hatten wir außerdem die Möglichkeit, unter der Begleitung von einer Live-Band schottische Tänze zu lernen, welche entweder zu zweit, dritt oder in größeren Gruppen aufgeführt werden.

Unser nächstes Ziel war Fort William, ein kleiner Ort in den schottischen Highlands. Zusammen mit Rebecca, welche zufälligerweise auch zur gleichen Zeit dort war, besuchten wir das Glenfinnan Viaduct, welches durch die Harry-Potter-Filme nach den Romanen von J.K. Rowling berühmt geworden ist und seitdem von unzähligen Touristen besucht wird. Es war eine wirklich schöne Zeit in Schottland.

Gleich zweimal besuchten (von links) Franka, Johanna und Liv die Lagunenstadt Venedig.

Gleich zweimal besuchten (von links) Franka, Johanna und Liv die Lagunenstadt Venedig.

Foto: Johanna Petgen​
 Natürlich durfte auch ein Erinnerungsfoto vor dem Colosseum in Rom für (von links) Liv, Franka und Johanna nicht fehlen.

Natürlich durfte auch ein Erinnerungsfoto vor dem Colosseum in Rom für (von links) Liv, Franka und Johanna nicht fehlen.

Foto: Liv Wohlfahrt
 Vor dem Glenfinnan Viaduct in Schottland posieren (von links) Franka, Johanna und ihre Begleiterin Rebecca Lücke.

Vor dem Glenfinnan Viaduct in Schottland posieren (von links) Franka, Johanna und ihre Begleiterin Rebecca Lücke.

Foto: Franka Stuffer
 Eine eindrucksvolle Erscheinung war dieser Dudelsackspieler in Edinburgh Foto: Franka Stuffer​

Eine eindrucksvolle Erscheinung war dieser Dudelsackspieler in Edinburgh Foto: Franka Stuffer​

Foto: Franka Stuffer​

Als nächste Ziele auf unserer Reise werden wir dann Bristol, Oxford und Wales besuchen.

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