Der Broadway glitzert unterm Sommerhimmel in Hülzweiler

Hülzweiler. Helle Lichtkaskaden verwandeln den Nachthimmel über dem Hülzweiler Wald in ein buntes Farbenmeer. Auf den Punkt genau und völlig musiksynchron explodieren hunderte Raketen zum theatralischen Konzerthöhepunkt. "Music was my first love", schmettert Martin Herrmann seine Interpretation von John Miles` Bombast-Evergreen ins Mikrofon

Hülzweiler. Helle Lichtkaskaden verwandeln den Nachthimmel über dem Hülzweiler Wald in ein buntes Farbenmeer. Auf den Punkt genau und völlig musiksynchron explodieren hunderte Raketen zum theatralischen Konzerthöhepunkt. "Music was my first love", schmettert Martin Herrmann seine Interpretation von John Miles` Bombast-Evergreen ins Mikrofon. Unterstützt vom im Hintergrund tobenden Abschlussfeuerwerk verzaubert der Tenor die Freilichtbühne ein letztes Mal an diesem warmen Sommerabend in ein New Yorker Broadway-Theater. "Swing and Dream" heißt die brandneue Bühnen-Show der Formation The New Generation, die das Publikum beim großen Finale regelrecht von den Sitzen reißt. Alles groovt, rockt und swingt - die Musiker der Saarwellinger Musik- und Showband auf ihrer optimal ausgeleuchteten Naturbühne, vielleicht sogar die Fische im kleinen See davor, deutlich erkennbar aber die rund 900 begeistert mitgehenden Zuhörer, bei denen der Funke schon lange übergesprungen ist. Mit pfiffigen Arrangements und einer multimedialen Bühnenshow ist es dem 20-köpfigen Orchester aus klassischen Streichern, explosiven Bläsern und einer groovigen Rhythmusgruppe gelungen, die Uhr zurückzudrehen. Für wohlige Gänsehaut sorgten die Front-Vokalisten Sabine Becker, Gabi Schorr, Martin Herrmann, Stefan Pardi und der Amerikaner Bernhard "Smitty" Smith, die die großen Swing-Klassiker mit der nötigen Mischung aus Lässigkeit, Charme, Tempo und Witz gefühlvoll intonierten. Bisweilen so authentisch und nah am Original, dass man glaubte, die Legenden der Swing-Ära wären lebendig geworden. So sang Frank Sinatra alias Bernhard Smith vor dem in rotes Licht getauchten Bühnen-Gemäuer sein "New York, New York" und wurde dabei aus vielen Kehlen lautstark unterstützt. Martin Herrmann und Stefan Pardi schlüpften in die Rollen von Dean Martin und Sammy Davis junior und sangen und flachsten in einer nachgestellten Bar-Szene um die Wette. Auch die gefühlvoll interpretierten Pop-Balladen von Gabi Schorr passten gut zu dem stilvollen Open-Air-Ambiente. Für Begeisterungsstürme sorgte Sabine Beckers Abstecher in die Oper. Als die klassisch ausgebildete Sopranistin "Nessun Dorma" aus Puccinis "Turandot" zum Besten gab, hielten die Zuhörer den Atem an: Es gab stehende Ovationen.

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