Verbraucherzentrale antwortet und gibt grundlegende Empfehlungen Falsche Mythen über Schimmel

Merzig-Wadern · () Zieht Wärmedämmung Schimmel an? Diese Frage wird der Verbraucherzentrale des Saarlandes nach eigener Aussage häufiger gestellt. „Man hört oft, dass die Dämmung der Außenwand die Schimmelbildung im Haus erhöhe“, sagt Werner Ehl, Bauphysiker und Energieberater der Verbraucherzentrale. Als Grund wird zufolge meist angeführt, eine gedämmte Wand könne nicht mehr „atmen“, sie würde den Luft- und Wasseraustausch behindern, so dass es zu einem „Stau“ und somit zu Schimmelbildung käme. „Diese Behauptung ist schlicht falsch“, sagt Ehl.

Es ist nach Worten des Experten wissenschaftlich erwiesen, dass durch eine verputzte und ungedämmte Wand nur wenige Prozent Wasserdampf nach draußen transportiert werden. Diese geringen Mengen hätten für das Raumklima keine Bedeutung. „Feuchtigkeit bekommt man nur durch Lüften nach draußen“, erläutert der Energieberater. „Styropor ist übrigens genauso durchlässig für Wasserdampf wie weiches Holz“, verrät Ehl, „hartes Holz ist sogar noch dichter, wird von den Dämmkritikern als Baustoff jedoch nie in Frage gestellt.“

Das Risiko einer Schimmelbildung sei bei gedämmten Wänden sogar deutlich geringer als bei ungedämmten, führt Ehl weiter aus: „Schmimmel braucht zum Wachstum eine gewisse Feuchtigkeit.“ Es reiche ein Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit. Ein weiterer positiver Effekt einer Dämmung ist nach Aussage des Bauphysikers, dass der Raum behaglicher werde, wenn die Temperaturen von Wänden, Decken und Fußböden gleichmäßig hoch seien.

Ausführliche Informationen zur modernen Heizungstechnik, zum richtigen Heizen und Lüften, sowie wie zu allen Fragen des Energiesparens geben die Energieberater der Verbraucherzentrale.

In Merzig finden die Beratungen in der Verbraucherberatungsstelle, Am Gaswerk 10 (gegenüber Stadtwerke) statt. Anmeldung ist unter Tel. (0 68 61) 54 44 oder Tel. (06 81) 5 00 89 15.

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