Kolumne Eine Kirche, die jeder versteht

Bereits zum zehnten Mal fand am vergangenen Wochenende die „Nacht der Kirchen“ im Saarland statt. Knapp fünfzig Gotteshäuser öffneten am Pfingstsonntag bis spät in die Nacht ihre Pforten. Und tausende Menschen kamen.

Im Mittelpunkt standen Dialog und Begegnung. Die Veranstalter warben damit, dass alle Menschen eingeladen seien – egal welcher Religion, Konfession oder Herkunft. Und so war diese Nacht ein wunderbares Fest und zugleich ein Zeichen dafür, wie Kirche sein kann.

Dass das alles am Pfingstsonntag passierte ist kein Zufall. Das Pfingstfest ist in der Bibel der Moment, in dem die Jünger vom Heiligen Geist beseelt werden. Sie treten in die Öffentlichkeit und berichten von ihrem Glauben an Jesus. Und die Menschen verstehen sie – egal, welche Muttersprache sie sprechen.

Die Pointe ist klar: Die christliche Botschaft versteht jeder. Nächstenliebe und echte Anteilnahme am Leben des Anderen brauchen keine Übersetzung.

Nicht umsonst wird das Pfingstfest als Geburtsstunde der Kirche bezeichnet. Im Kern dieser Kirche soll die universale Botschaft Jesu stehen: Die Liebe zum Nächsten ist allem überzuordnen – auch frommen Regeln und Gesetzen.

Wenn dies geschieht, dann ist unsere Kirche immer offen, denn sie ist für den Menschen da. Wenn es sein muss auch mitten in der Nacht. Gerade dann, wenn es dunkel ist im Leben. Und das ohne Leistungsnachweise und Vorbedingungen. Diese Kirche „versteht“ jeder.

Ich wünsche mir, dass solch eine Kirche nicht nur am Pfingstsonntag für alle Menschen erfahrbar wird!

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