Bahnhof Mettlach Das Begegnungscafé hat sich weiterentwickelt

Mettlach · Das Mettlacher Begenungscafés mit sozialem Kaufladen umfasst jetzt auch eine Lern- sowie Fahrradwerkstatt.

 Lieselotte Blanz, Monika Leinen, Judith Jautz und Ewa Tröger (v.l.) sind nur vier der vielen Ehrenamtlichen, die im Begenungscafé und sozialen Kaufladen in Mettlach tätig sind.

Lieselotte Blanz, Monika Leinen, Judith Jautz und Ewa Tröger (v.l.) sind nur vier der vielen Ehrenamtlichen, die im Begenungscafé und sozialen Kaufladen in Mettlach tätig sind.

Foto: Teresa Bauer

Vor eineinhalb Jahren öffnete das Begegnungscafé mit Sozialem Kaufladen im Bahnhof Mettlach seine Türen. Seither ist es Treffpunkt für alle Bedürftigen. Das Projekt wurde von der Flüchtlingsinitiative Saarschleife in Kooperation mit der Seniorengenossenschaft Saarschleife und dem Familienzentrum Perl-Mettlach auf den Weg gebracht.

Ein großer, heller Raum mit Tischen und bunten Stühlen lädt zum gemütlichen Zusammensein ein. Entlang eines schmalen Flurs befindet sich eine Küchenzeile, wo Kaffee und Tee gekocht wird. In zwei Verkaufsräumen reihen sich Kleidung und Schuhe, Haushaltswaren und Kinderspielsachen aneinander, die die Bedürftigen zu einem günstigen Preis kaufen können. Alles Spenden von Privatpersonen aus dem Umkreis. Die Spendenbereitschaft ebbt auch nach eineinhalb Jahren nicht ab, sagt Anja Hexamer, Netzwerkerin im Familienzentrum und Integrationslotsin. Sie betreut das Projekt hauptamtlich. Die „guten Seelen“ des Begegnungscafés sind die 14 ehrenamtlichen Helfer. Darunter Ewa Tröger, Judith Jautz, Monika Leinen, Lieselotte Blanz, Ursel Graf-Rummel, Sabine Bernardy, Monika Rothe und Monika Kiefer.

An vier Tagen in der Woche sind die Damen, und so mancher Herr, im Sozialen Kaufladen für die Besucher da. Dabei haben sie immer ein offenes Ohr, unterstützen die Bedürftigen und Flüchtlinge auch bei anderen Problemen. Zum Beispiel, wenn ein Formular ausgefüllt werden muss, sagt Tröger. „Es rührt mich jedes Mal, wenn ich sehe, mit wie viel Herzblut und Liebe zum Detail die Ehrenamtlichen hier, in ihrem ‚Lädchen’, arbeiten“, sagt Hexamer. Es sei ein sozialräumliches Gesamtkonzept, dass sich seit der Eröffnung auch weiterentwickelt hat. So gibt es mittlerweile eine Fahrradwerkstatt, in der ein Helfer gespendete Fahrräder repariert sowie Kindern und Jugendlichen bei der Instandsetzung ihrer Räder unter die Arme greift. An zwei Tagen in der Woche unterstützen je zwei vom Familienzentrum geschulte Lernpaten Kinder bei den Hausaufgaben, und bieten Lern- und Sprachförderung an.

Das Begegnungscafé kann nun auch Laptops, Tablets und einen Drucker sein Eigen nennen. Diese können an einem eigens dafür eingerichteten Arbeitsplatz von Menschen genutzt werden, die zu Hause keinen Internetzugang haben. Beispielsweise um Bewerbungen zu schreiben, nach Stellen zu suchen oder online Lernportale zu nutzen, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Kinder können schulische Aufgaben erledigen oder recherchieren. „Vor kurzem war ein Kind hier, das ein Plakat für die Schule machen musste. Mit dem Drucker hatte es dann die Möglichkeit, Bilder dafür auszudrucken“, erklärt Jautz. Alle Angebote sind kostenlos. Die Internet- und Lernwerkstatt sowie die Betreuung durch die Lernpaten werden durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Donnerstags kämen die meisten Leute in den Laden, sagen die Ehrenamtler. Denn an diesem Tag hat auch Hexamer in einem weiteren Raum, der ihr seit kurzem Verfügung steht, ihre Sprechstunden für geflüchtete Familien. Viele von ihnen schauen dann auch im Verkaufsraum vorbei, trinken etwas. Oder bieten selbst ihre Hilfe an. Syrische Männer lassen es sich nicht nehmen, die Damen zum Beispiel beim Aufbau von Regalen zu unterstützen. Doch auch der Waffel-Nachmittag, der immer am ersten Mittwoch im Monat stattfindet, wird „sehr gut angenommen“, sagt Leinen. „Da kommt auch immer ein Frauenstammtisch“, ergänzt Blanz. Manchmal legen Kinder auf ihrem Heimweg nach der Schule einen Stopp im Laden ein, gucken sich um oder spielen etwas. Reisende seien aber genauso willkommen, betont Leinen. Sie können die Toilette benutzen oder einen Kaffee kaufen. Die Frauen helfen auch beim Fahrkartenkauf, falls ältere Bürger sich nicht am Automaten auskennen. „Wir decken hier alles ab“, sagt Tröger und lacht. Nur ein Bastelnachmittag oder eine Spielgruppe fehlen noch, sagt Hexamer. „Das würden wir sehr gerne noch initiieren.“

Das Begegnungscafé mit Sozialem Kaufladen ist dienstags von 10 bis 13 Uhr, mittwochs von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr, und freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zu diesen Zeiten können auch Spenden abgegeben werden. Weitere Infos: Tel. (0 68 64) 8 80 76 33.

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