Alkohol am Steuer Auf keinen Fall berauscht ans Steuer

Merzig · Ein Aktionstag zum Thema Alkoholprävention startete am Berufsbildungszentrum Merzig.

  Im Fahrsimulator, den sie testeten, merkten die jungen Leute sehr schnell, wie sehr sich  Alkohol auf das eigene  Fahrverhalten auswirkt.

 Im Fahrsimulator, den sie testeten, merkten die jungen Leute sehr schnell, wie sehr sich  Alkohol auf das eigene  Fahrverhalten auswirkt.

Foto: Landkreis/Sylvie Rauch

() „Ach mit drei Bier kann man doch noch die paar Meter nach Hause fahren“, das ist ein Satz, der gar nicht so selten mit Überzeugung ausgesprochen wird, sowohl von Jugendlichen, als auch von Erwachsenen. Dass genau das im Normalfall schon nicht mehr zulässig ist, konnten vor wenigen Tagen 150 Schüler des Berufsbildungszentrums (BBZ) Merzig während eines Aktionstags erfahren. Mit dabei waren Schüler der Schulformen Berufsgrundschule, Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr und eine Klasse mit Flüchtlingen. Diese Schüler wurden aktiv an die Aktion herangeführt und von den zuständigen Schulsozialarbeitern oder ihren Lehrern begleitet.

Das Forum für Suchtfragen im Landkreis Merzig-Wadern hatte in Kooperation mit dem BBZ und Schulsozialarbeiter Stefan Roth in den Gängen der Schule verschiedene Stationen aufgebaut, die sich alle mit dem Thema Alkohol beschäftigten. Im Rauschbrillenparcours merkten die jungen Leute beispielsweise mithilfe der Brille, wie ein Alkoholrausch die Wahrnehmung und Koordinationsfähigkeit verändert. Unter anderem kommt es zu einem unsicherer Gang oder fehlender körperlicher Distanz. Simuliert wurden hier Alkoholwerte im Blut von 0,3 und 1,3 Promille.

Wie sich diese Werte und auch die Alkoholmengen in verschiedenen Getränken errechnen, lernten die Schüler von den Mitgliedern des Suchtforums.

Die Jugendlichen konnten an einer Station zum Beispiel schätzen, welches Getränk in welches Glas gehört und in welchem Getränk am meisten reiner Alkohol enthalten ist. An der Trink-Bar gab es ein Bierglas (0,33 l), ein Schnapsglas (4 cl), eine Sektflöte (0,1 l), ein Weinglas (1/8 l) und eine Flasche eines Biermixgetränkes (0,33l). Anschließend sollten die Jugendlichen Bierdeckel mit den Grammzahlen reinen Alkohols den entsprechenden Biergefäßen zuordnen. Bei der Aktionen waren die Berater vor Ort schnell mit den Schülern im Gespräch über gesellschaftliche Trinkgewohnheiten, die Wirkung von Alkohol, dem Abbau von Alkohol und der gemessenen Promille im Blut. Die jungen Leute waren erstaunt, dass bei einem Mann von etwa 70 Kilogramm drei Bier zu je 0,33 ml ausreichen, um bei einem Wert von etwa 0,75 Promille Blutalkohol zu landen. Der Wert liegt bei Frauen gleichen Gewichts schon bei 0,93 Promille. Was bereits deutlich zu viel ist für das Führen eines Fahrzeugs. Natürlich spielen dabei auch noch weitere Faktoren eine Rolle, aber allein dieses Beispiel verdeutlich, wie schnell man sich verschätzt bei der Wirkung von Alkohol.

Dazu meinte ein Schüler: „Ich habe hier gute Erfahrungen gesammelt, etwa dass es mit zu viel Alkohol gefährlich wird, auch wenn man zu Fuß geht.“ Eine Schülerin zog klare Schlüsse aus den Erfahrungen des Tages, wie auch viele ihrer Mitschüler: „Ich finde es sehr informativ. Besonders der Fahrsimulator hat mich beeindruckt. Da hat man erst mal einen Eindruck, wie es ist, mit Drogen oder Alkohol zu fahren. Mir hat es vor Augen geführt, dass es nicht so gut ist, mit Drogen oder Alkohol zu fahren. Also ich würde mich nicht mit Alkohol hinters Steuer setzen.“

Von Seiten des Forums hat Carina Schweitzer, Mitarbeiterin der AWO LV Saarland die Aktion im BBZ aktiv unterstützt. Sie ist im Haus der AWO Merzig für Suchtberatung und Prävention für Jugendliche und junge Erwachsene und deren Angehörige zuständig. Als weiteres Forumsmitglied hat Klaus Zeimet, Mitarbeiter der Polizeiinspektion Merzig und Mitglied im Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS), an der Aktion teilgenommen und die Schüler am Fahrsimulator, gemeinsam mit dem Leiter der Landessektion Saarland des BADS, Josef Merten, betreut.

Carina Schweitzer und ihrer Kollegin stehen für alle Fragen rund Suchtberatung und Prävention zur Verfügung, unter Telefon (0 68 61) 9 34 80 oder per E-Mail unter spn-sbpmzg@saarland.awo.org.

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