Im Vorjahr hatte der 1. FC Reimsbach mit einem 7:1-Schützenfest gegen den FV Siersburg eine fulminante Heimpremiere in der Fußball-Saarlandliga hingelegt. Davon war das Team bei der Neuauflage am Samstag weit entfernt: Vor 200 Zuschauern musste sich der FCR im Waldstadion mit einem torlosen Remis begnügen. "Wir hatten drei, vier hochkarätige Chancen, zumindest eine davon müssen wir nutzen", ärgerte sich Reimsbachs Spielertrainer Marco Buchheit über die Punkteteilung zum Saisonstart.

Auch er selbst war noch nicht richtig auf Betriebstemperatur. Der 38-Jährige ließ nach seiner Einwechslung in der 66. Minute zwei gute Chancen liegen: Erst wurde er nach schöner Vorarbeit des starken Michael Magard kurz vor dem Tor abgeblockt (79.). Kurz vor Schluss vergab Buchheit dann die letzte Möglichkeit der Partie, als er Ilkay Yetiks Querpass knapp am Kasten vorbei setzte (90.).

"Es war nicht einfach. Reimsbach hat guten Fußball gespielt, hatte mehr Chancen und war defensiv sehr kompakt", sagte Johan Talamona, einer von gleich sechs Neuzugängen in der Siersburger Startelf. Die Gäste kamen auch zu ihren Möglichkeiten, die beste vergab Kapitän Fabio Groß, der drei Minuten vor Schluss an FCR-Torwart Sven Bossmann scheiterte. Zumeist war auf Reimsbachs Abwehr aber Verlass: "Wir haben hinten gut gestanden und wenig zugelassen", meinte Mittelfeldspieler Michael Schäfer. Sein Trainer schloss sich dem an: "Gerade in der Defensive waren wir sehr stabil. Ich bin sogar ein bisschen stolz, dass wir zu null gespielt haben", sagte Buchheit.

Yetik und Schäfer scheitern

Vorne aber wollte es einfach nicht klappen: Schon früh kamen Yetik und Schäfer im Strafraum zum Abschluss, doch ein Siersburger stand jeweils im Weg. Nachdem Tayfun Külekci FVS-Torwart Yannick Schuler mit einem satten Distanzschuss zu einer Glanztat gezwungen hatte (37.), vergab er kurz vor der Pause die größte Chance: Yetik verschaffte sich mit einer genialen Körpertäuschung Platz, bediente links im Strafraum Külekci, der seinen Gegenspieler versetzte und das Leder mit aller Urgewalt an die Latte nagelte (44.). Bei den Gästen blieb vieles Stückwerk. "Nach dem relativ großen Umbruch müssen wir uns erst noch finden", räumte Siersburgs neuer Co-Trainer Benjamin Heinrichs ein. Er sah aufgrund der jeweils fehlenden Durchschlagskraft aber einen leistungsgerechten Ausgang.

Bereits am kommenden Mittwoch geht es für beide Teams weiter. Siersburg empfängt dann ab 19 Uhr Aufsteiger 1. FC Riegelsberg. Reimsbach bekommt es zur selben Zeit mit einem der Favoriten zu tun: "Der FV Diefflen hat den besten Sturm der Liga", weiß Buchheit. "Da müssen wir hinten ähnlich gut stehen wie heute." Und ein besserer Torabschluss wäre dann sicher auch nicht schlecht.