Frauenpolitik Bündnis fordert mehr Anerkennung für Leistung von Frauen

Saarbrücken · Wer blieb im Corona-Lockdown zu Hause, versorgte die Kinder, übernahm wieder mehr Hausarbeit, stellte die eigene berufliche Karriere mit den damit verbundenen finanziellen Einbußen hinten an? Vor allem Frauen.

Wer stellt die überwältigende Mehrzahl in sozialen und pflegerischen Berufen und im Einzelhandel. Frauen? Und wessen Expertise ist gefragt, wenn es in den Medien um Corona geht? Vor allem die von Männern. Das ergab eine aktuelle Studie der Malisa-Stiftung. Das Frauenforum Saarbrücken kritisiert diese strukturellen Diskriminierungen, und fordert nicht nur Anerkennung für die Leistungen von Frauen in der Krise, sondern substanzielle Verbesserungen für Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen.

In dem Aktionsbündnis haben sich maßgebliche Frauenverbände und -initiativen zusammengeschlossen, darunter Gewerkschafterinnen, Politikerinnen, kirchliche Aktivistinnen, Hilfsinitiativen wie der Frauennotruf, der Verein gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen (Nele), das Frauenbüro der Landeshauptstadt und andere.

Die Minderrepräsentanz von Frauen an wichtigen Schnittstellen wie den Medien setze sich auch an der Uni und in der Forschung fort. So seien in den vergangenen Monaten deutlich weniger Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen von Frauen erschienen, wie eine Untersuchung von „Digital Science“ ergab, schreibt das Aktionsbündnis. Neben einer adäquaten Entlohnung bedürfe es zudem guter Beratung und Hilfsangebote für Frauen und Familien. Das Forum verweist zudem auf eine Studie über häusliche Gewalt im Lockdown, die impliziert, dass diese gestiegen sei, aber von den Opfern nicht im gleichen Maße gemeldet würde.

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