Streit um Luftqualität im Warndt Machen Carling-Protestler oft blau?

Saarbrücken/Völklingen · Umweltminister Reinhold Jost (SPD) hat die Kritik der Bürger-Initiative „Saubere Luft für die Warndtgemeinden“ an seinem Hause mit dem Verweis auf die Abwesenheit von Vertretern des Vereins bei Sitzungen zurückgewiesen.

„Wenn sie das alles ernst meinen würden, sollten sie erst mal die Einladungen zum Dialog in den entsprechenden Sitzungen bei uns annehmen“, sagte Jost am Dienstag vor Journalisten in Saarbrücken. Der Vorsitzende der Bürger-Initiative Adriano Pitillo hatte zuvor ein „generelles Gesuchsmeldesystem“ auch auf deutscher Seite angemahnt. Im lothringischen Carling steht in Nachbarschaft der Warndtgemeinden und  Völklingens ein großes Total-Chemie-Werk. In der Vergangenheit hatte es ungezählte Klagen von Saarländern über Gesundheitsbeeinträchtigungen und Geruchsbelästigungen durch das Chemiewerk gegeben. Pitillo forderte zudem eine „Neubewertung durch einen unabhängigen Umweltmediziner“ nach der Ansiedlung der Carbonsäure-Firma Afyren in Carling. Minister Jost verwies auf „zig tausende Euro“, die das Saarland für Messungen ausgegeben habe. Ein Flechten-Experte habe längst ausgestorben geglaubte Flechten und Moose im Warndt nachgewiesen, die die ausgezeichnete Luft-Qualität bezeugten.