„Kunst ist ja für alle da“
Altenkessel · Mecki Ganster feiert jetzt in ihrer Altenkesseler Galerie mit einer Gemeinschaftsausstellung zehnjähriges Jubiläum. Das wird auch ein Abschied sein, denn die Galeristin will das Haus in der Alleestraße verkaufen und zu neuen Ufern aufbrechen.
Als Mecki Ganster vor zehn Jahren eine Galerie in der Altenkesseler Alleestraße eröffnete, hatte sie genaue Vorstellungen. Sie wollte denjenigen Künstlern ein Forum geben, "die gut sind und noch nicht so bekannt", und wollte Platz für ihre eigene künstlerische Arbeit haben. Denn die zierliche Frau hat sich der Kunst in vielerlei Hinsicht verschrieben. Nicht nur, dass sie ein Gaststudium in Kunstgeschichte und Kunsterziehung absolvierte, Werke anderer Künstler ausstellt und sammelt. Nein, sie malt, druckt und zeichnet auch selbst und kreiert peppige Taschen- und Vasen- und sonstige Unikate mit viel Witz und technischer Perfektion. Auch hierfür hat sie Platz geschaffen im Haus ihrer Großeltern, das sie seit 2003 mit neuem, künstlerischen Leben füllt. "Es ist mir seit meiner Kindheit sehr vertraut und war immer ein Ort der Begegnung", erzählt sie, und, dass die Gastfreundschaft noch heute eine große Rolle spielt.
So lädt neben dem eigenen Atelier im ersten Stock eine kleine Küche zum Plaudern und Teetrinken ein, und in den drei schönen hellen salonartigen Ausstellungsräumen gibt es einige Sitzgelegenheiten, die immer wieder gern in Anspruch genommen werden. Ein Ort des Austauschs und der Kunst, auf den einige Exponate im Schaufenster des Erdgeschosses bereits eindrucksvoll hinweisen.
Sie künden von dem, was die Besucher im ersten Stock erwartet: Kunst, breit gefächert und handverlesen, stets präsentiert im Rahmen von Gemeinschaftsausstellungen. Dass sie in Altenkessel fernab von der Kulturszene der City ist, wusste Mecki Ganster von Anfang an, doch es hat sie nicht abgeschreckt. Denn "die Kunst ist ja für alle da".
Mit viel Engagement und Herzblut hat sie jährlich etwa zwei Werkstattausstellungen präsentiert, zudem an den Tagen der Bildenden Kunst und den Altenkesseler Kulturtagen teilgenommen. Gerne blickt sie zurück und erzählt von besonderen Begegnungen und erinnerungswürdigen Ausstellungen. Etwa der von Hildegard König-Grewenig. "Eines Tages stand sie vor der Tür und sagte: ,Hier möchte ich ausstellen, hier in diesem Haus bin ich aus und eingegangen. Ich war eine Freundin Ihrer Tante Gisela'", sprach's und überzeugte die Galeristin, die der 1927 geborenen Trägerin des Bundesverdienstkreuzes einen Platz in ihrer Galerie einräumte: 2010 zeigte sie Grewenigs "junge humorvolle Kunst" im Rahmen des "Tages der Bildenden Kunst".
Doch jetzt steht Mecki Ganster vor einem Wendepunkt: sie sucht einen Käufer für das Altenkesseler Haus. "Ich hatte Glück, hier zehn Jahre arbeiten zu können", freut sie sich und fügt hinzu: "Ich habe das Meine getan und gehe nun an einen anderen Ort." Wohin, das weiß sie noch nicht so genau, aber sie will weiterhin als Galeristin tätig sein.
Doch vorerst ist sie noch in ihrem Galerie-Kleinod tätig und feiert das Zehnjährige mit der Gemeinschaftsausstellung "Mecki und Freunde", einer bunten Mischung aus herrlich leichten Aquarellen (Hans Degel), kunstvoll gestalteten Glasobjekten (Hanne Irmisch), Schmuck (Dagmar Günther) sowie farbig-leichten Ballettzeichnungen (Mecki Ganster) und experimentierfreudigen farbintensiven Gemälden in Mischtechniken (Ulrike Göpel).
Ausstellung "Mecki und Freunde" - Hans Degel, Ulrike Göpel, Dagmar Günther, Hanne Irmisch, Mecki Ganster. Bis Ende Dezember. Galerie Ganster, Alleestraße 6, Altenkessel. Freitag, 22., und Samstag, 23. November, 11 bis 18 Uhr. Weitere Termine nach Absprache unter Tel. 01 70/5 24 45 96.
