Polizei korrigiert Angaben Medizinischer Notfall bei „Fridays for Future“-Demo in Saarbrücken

Update | Berlin/Saarbrücken · Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat zum weltweiten Streik aufgerufen. In Saarbrücken demonstrierten Hunderte für mehr Klimaschutz. Dabei kam es zu einem dramatischen Zwischenfall.

Rund 1500 Menschen bei Friday-For-Future-Demo – die besten Fotos
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Rund 1500 Menschen bei Friday-For-Future-Demo – die besten Fotos

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Foto: BeckerBredel

Der Freitag steht weltweit im Zeichen der Klimaproteste. In Deutschland planten Aktivisten von Fridays for Future mehr als 230 Aktionen, darunter auch in Saarbrücken.

Klimastreik in Saarbrücken: Medizinischer Notfall

Bei dem Protesttag in Saarbrücken kam es zu einem dramatischen Zwischenfall: Ein Mann ist am Tblisser Platz kollabiert und wurde ins Krankenhaus auf den Winterberg in Saarbrücken eingeliefert. Sein Gesundheitszustand ist laut Polizei kritisch.

Die Polizei korrigierte erste Angaben, über die auch die Saarbrücker Zeitung berichtet hatte. Darin hieß es, der Mann sei verstorben. Nun teilte die Polizei mit, der Mann habe doch reanimiert werden können.

Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, hatte der Teilnehmer über Unwohlsein geklagt. Kurz darauf traf auch ein Notarzt ein. Der Mann erlitt offenbar einen Herzinfarkt und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Veranstalter brachen die Demo ab, das Live-Konzert am Abend wurde abgesagt.

So war der Klimastreik in Saarbrücken

Der Protesttag in Saarbrücken begann bereits um 13 Uhr mit Livemusik am Saarbrücker Staatstheater. Dort folgte um 14.30 Uhr eine Kundgebung. Gegen 15.30 Uhr startete der Demonstrationszug zur Saarbrücker Staatskanzlei, wo Klimaministerin Petra Berg (SPD) symbolisch „Klimageld“ zur Umsetzung weiterer Klimaschutz-Maßnahmen übergeben werden sollte. Fridays for Future hatte zuletzt scharfe Kritik am Entwurf des saarländischen Klimaschutzgesetzes geäußert.

Auch die Internationale Energieagentur (IEA) fordert mehr Tempo bei der Energiewende, da der globale Kohlendioxid-Ausstoß bei der Energieerzeugung auf einem Rekordniveau verharrt. Die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen seien 2022 um 0,9 Prozent oder 321 Millionen Tonnen gestiegen und hätten einen Höchststand von über 36,8 Milliarden Tonnen erreicht, teilte die IEA am Donnerstag mit.

Vor dem globalen Klimastreik hatte Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP zu große Zögerlichkeit beim Klimaschutz vorgeworfen. „Statt einer Fortschrittkoalition erleben wir gerade eine Stillstandskoalition“, sagte sie im Podcast „Stand der Dinge“. Dass sich etwa beim Tempolimit und anderen Maßnahmen zum Klimaschutz so wenig tue, sorge bei vielen für „gewisse politische Resignation“.

Für Deutschland fordert Fridays for Future unter anderem einen Kohleausstieg bis 2030, 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035 sowie das sofortige Ende der Subventionen für fossile Energieträger und einen Ausbaustopp für Autobahnen.

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