Immer mehr Urnenbestattungen im Saarland

Saarbrücken. Ein Todesfall belastet nicht nur die Hinterbliebenen, auch die Kosten für eine Bestattung haben es in sich. Doch wie hoch sind die Gebühren für eine Beisetzung? Im Saarland gibt es auf diese Frage in drei Städten drei unterschiedliche Antworten. Generell gilt: In kleinen Kommunen ist es tendenziell etwas günstiger als in großen

 Immer mehr Saarländer lassen ihre Angehörigen in Rasengräbern beerdigen, die vom Friedhofsamt gepflegt werden. Foto: dpa

Immer mehr Saarländer lassen ihre Angehörigen in Rasengräbern beerdigen, die vom Friedhofsamt gepflegt werden. Foto: dpa

Saarbrücken. Ein Todesfall belastet nicht nur die Hinterbliebenen, auch die Kosten für eine Bestattung haben es in sich. Doch wie hoch sind die Gebühren für eine Beisetzung? Im Saarland gibt es auf diese Frage in drei Städten drei unterschiedliche Antworten. Generell gilt: In kleinen Kommunen ist es tendenziell etwas günstiger als in großen. Deshalb geht in Städten mit besonders hohen Gebühren der Trend zu den günstigeren Urnenbestattungen.In Saarbrücken kostet eine Erdbestattung im Reihengrab ab 2400 Euro. Für eine Erdbestattung im Wahlgrab mit umfangreichen Zusatzleistungen wie Orgelspiel, vier Sargträgern und einer Trauerfeier können laut Friedhofs- und Bestattungsbetrieb allerdings schnell 3900 Euro Gebühren anfallen. Eine Urnenbeisetzung ist günstiger. Eine Feuerbestattung im Reihengrab ohne Trauerfeier kostet 2119 Euro. Die hohen Gebühren entstehen unter anderem durch die Kosten für die Friedhofsinstandhaltung. Diese werden in vielen Kommunen auf die Grabfläche umgelegt. Da ein Urnengrab weniger Platz in Anspruch nimmt, kostet es auch weniger als ein Erdgrab. Neben dem Preisvorteil erscheint das Urnengrab für viele auch deshalb interessant, weil sie ihren Angehörigen damit nicht die langjährige Grabpflege aufbürden.

Die Stadt Saarlouis wird nach Aussage des Friedhofsamtes trotz steigender Kosten für die Friedhofsinstandsetzung in diesem Jahr die Bestattungsgebühren nicht erhöhen. Außerdem werden auf den Saarlouiser Friedhöfen die Kosten der Instandsetzung nicht größenabhängig auf die Gräber umgelegt. Auch hier stehen Urnengräber hoch im Kurs. Fast 70 Prozent der Sterbefälle werden feuerbestattet. Für ein Urnengrab werden 925 Euro fällig. Eine Erdbestattung wird mit rund 2100 Euro berechnet, für ein Rasengrab mit Erdbestattung inklusive 20 Jahren Pflege muss man 3020 Euro zahlen. Wer weniger ausgeben möchte, aber die Grabpflege dennoch lieber der Stadt überlässt, hat laut Friedhofsamt mit einem Urnenrasengrab für 1715 Euro eine günstigere Alternative.

In Neunkirchen sind laut Friedhofsamt momentan Rasengräber sehr gefragt. Sie kosten rund 2300 Euro und werden von der Stadt 25 Jahre lang gepflegt. Sie können individuell mit einem kleinen Grabstein oder einem schlichten Holzkreuz versehen werden. Auch hier gibt es die Möglichkeit der Urnenbeisetzung im Rasengrab. Sie wird mit rund 1200 Euro berechnet. Für eine Urnenbestattung berechnet die Stadt Neunkirchen etwa 950 Euro.

In Rheinland-Pfalz stellt sich die Situation ähnlich dar. Auch hier ist eine Bestattung in größeren Kommunen tendenziell teurer als in kleinen. Allerdings sind die Schwankungen deutlich größer als im Saarland. So können die Gebühren einer Erdbestattung von 1000 bis 3000 Euro variieren. In Trier beispielsweise liegen die Bestattungsgebühren zwischen 1200 und 2000 Euro. Laut Hans-Günther Lanfer vom Amt für Presse und Kommunikation Trier bietet die Stadt auch "moslemische Grabstätten" an, die nach Osten ausgerichtet sind. Außerdem respektiere man kulturelle Unterschiede der Beisetzungen: "Eine Bestattung in einem Leinentuch wird stillschweigend geduldet. Da wir nur durchschnittlich drei solche Beisetzungen pro Jahr haben, sind die Probleme gering", erklärt Lanfer. ds/dpa

Einen kostenlosen Preisvergleich der Bestatter bietet die Internetseite www.bestattungen.de. Außerdem besteht bei vielen Versicherungen die Möglichkeit, eine Trauerfall-Vorsorge-Versicherung abzuschließen, die dann die Kosten der Bestattung übernimmt.

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