Sozialer Wohnungsbau Im Saarland kaum noch Sozialwohnungen

Saarbrücken · Trotz Zuschüssen aus Berlin gibt es im Land immer weniger Sozialwohnungen. Bund und Land versprechen nun eine Trendwende.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Susann Prautsch

Die Zahl der Sozialwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen ist im Saarland im vergangenen Jahr weiter gesunken – und zwar von 997 auf 835. Das ergab die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen. Bundesweit ging die Zahl der Sozialwohnungen um 46 000 auf 1,223 Millionen zurück. Seit dem Jahr 2002 hat sich die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland damit halbiert.

„Der Bund stellt seit 2016 jährlich hohe Millionenbeträge für den sozialen Wohnungsbau bereit, aber die wenigen Neubauten sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte der Saarlouiser Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel. „Das Geld ist da“, werde aber anscheinend von der Landesregierung nicht zweckgerichtet eingesetzt. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es in keinem Bundesland so wenig Sozialwohnungen wie im Saarland.

Der Bund will die Mittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich aufstocken. Die Rede ist vom „größten Wohnungsbauprogramm“ in der Geschichte der Bundesrepublik. Saar-Bauminister Klaus Bouillon (CDU) verspricht zudem eine bessere Förderung. Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) sagte, Bouillons Ankündigung sei erfreulich. Der soziale Wohnungsbau lohne sich aber nur, wenn sich die Zins- und Tilgungsbedingungen nicht verschlechterten. In Saarbrücken gebe es zahlreiche Menschen, die auf günstige Mieten angewiesen seien. „Flächen für Neubauten haben wir in der Landeshauptstadt schon ausgewählt. Wir wären bereit“, sagte Britz. Der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD) sagte, wenn die Zuschüsse wie angekündigt kämen, könne die Wirtschaft Wohnungen mit niedrigen Mieten bauen. In Neunkirchen sei der Druck auf dem Wohnungsmarkt aber nicht so groß wie in Ballungsräumen.

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