Umfrage zur Geschäftslage IHK Saarland: Die saarländische Wirtschaft steht vor schwierigen Monaten

Die saarländischen Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage im November zwar etwas besser ein als noch im Oktober, trotzdem gehen viele Betriebe von schlechteren Geschäften im kommenden Jahr aus. Das zeigt eine Umfrage der IHK Saarland.

IHK: Saar-Wirtschaft steht vor schwierigen Monaten
Foto: dpa/Felix Kästle

Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes hat ihre monatliche Umfrage zur aktuellen Wirtschaftslage veröffentlicht. Die 300 befragten saarländischen Unternehmen schätzen ihre Lage zwar etwas besser ein als in den letzten Monaten, die IHK prognostiziert allerdings eine schrumpfende Auftragslage für die Wintermonate.

IHK: Leichte Rezession in den Wintermonaten

„Der Saar-Wirtschaft stehen weiterhin schwierige Monate bevor“, sagt Frank Thomé, Hauptgeschäftsführer der IHK Saar. Derzeit profitierte die Industrie noch von einer starken Inlandsnachfrage. Hohe Energiepreise und steigende Zinsen würden allerdings den Kostendruck erhöhen. In den kommenden Monaten dürfte deshalb die Auftragslage der Unternehmen schrumpfen, prognostiziert Thomé. „Auch 2022 wird damit nicht zu einem Aufholjahr für die Saar-Wirtschaft. Im Gegenteil: Wir rechnen weiterhin mit einer leichten Rezession in den Wintermonaten“, sagte der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Damit sich die Rezession nicht noch weiter verschärft, fordert Thomé von der Politik Entlastungen bei Steuern, Abgaben und Bürokratiekosten und die Schaffung von Freiräumen für Innovationen. „Subventionen und schuldenfinanzierte staatliche Transferzahlungen zur kurzfristigen Symptombekämpfung reichen hierfür allein nicht aus“, beklagt Thomé.

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So bewerteten die Saar-Unternehmen ihre Lage

Mit Gut oder sehr gut bewerteten 36 Prozent der befragten saarländischen Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage. Im Vormonat waren es nur 34 Prozent. 51 Prozent vergaben die Note befriedigend und 13 Prozent empfanden ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht.

  • Zufrieden waren die Unternehmen in der Stahl- und in der Elektroindustrie
  • Überwiegend befriedigend waren die Saar-Betriebe im Maschinenbau, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Medizintechnik sowie in der Bauwirtschaft.
  • Im Fahrzeugbau sieht das anders aus. Während die Geschäfte bei rund der Hälfte der Unternehmen gut laufen, haben die übrigen teilweise erhebliche Lieferkettenprobleme. Bei den Gießereien laufen die Geschäfte mehrheitlich schlecht.
  • Von den Dienstleistungsbetrieben berichten 87 Prozent von guten bis befriedigenden Geschäften. Besonders gut läuft es in der IT-Branche. Im Handel, bei Banken und Versicherungen sei die Geschäftslage nur „befriedigend“. In den Hotel- und Gaststättenbetrieben ist die Geschäftslage durchwachsen: „In dieser Branche macht sich bereits die Konsumzurückhaltung der Verbraucher bemerkbar“, sagt Thomé.

Für die ersten acht Monate des Jahres meldet der IHK-Bericht über alle Industriebranchen hinweg 17,6 Prozent höhere Umsätze.

So schätzen die saarländischen Betriebe ihre Geschäftslage im kommenden Jahr ein

Nur vier Prozent der befragten Betriebe im Saarland rechnen mit besseren Geschäften in den nächsten sechs Monaten. Schlechtere Geschäfte prognostizieren 33 Prozent. Der Rest glaubt an eine gleichbleibende Geschäftslage.

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