"Ich kann mich doch nicht an die Straße stellen"

Der Forstmann: Bei Philipp Klapper (32) haben die Beschwerden von Anwohnern kurzfristig die Nerven blankgelegt. Der Diplom-Forstingenieur leitet seit Sommer 2009 das Biomassezentrum des Saarforst-Landesbetriebs auf dem Karlsbrunner Tagesanlagen-Gelände. Zu viel Krach, wenn die Hackmaschine Baumstämme in Holzschnitzel zerlegt? Klar, das sei laut, räumt Klapper ein

Der Forstmann: Bei Philipp Klapper (32) haben die Beschwerden von Anwohnern kurzfristig die Nerven blankgelegt. Der Diplom-Forstingenieur leitet seit Sommer 2009 das Biomassezentrum des Saarforst-Landesbetriebs auf dem Karlsbrunner Tagesanlagen-Gelände. Zu viel Krach, wenn die Hackmaschine Baumstämme in Holzschnitzel zerlegt? Klar, das sei laut, räumt Klapper ein. Aber nach unabhängigen Messungen seien die Grenzwerte stets eingehalten worden. Holztransporter auf Wegen, die für Lastwagen gesperrt sind? Als Forstmann habe er keine Verkehrs-Befugnisse, gibt Klapper zu bedenken, "ich kann mich doch nicht an die Straße stellen". Klapper betreut den Brennholzhof; das Geschäft mit den fertig gespaltenen Scheiten laufe gut, berichtet er. Zudem hat er Aufgaben, die bei Saarforst ohne Vorbild sind: Der Landesbetrieb versorgt das benachbarte Evonik-Holzkraftwerk mit Brennstoff, Hackschnitzel, 40 000 Tonnen im Jahr. Saarforst-Chef Michael Klein beschreibt das als "Prestigeprojekt" - Neuland für den Landesbetrieb, der zeigen wolle, dass er auch so etwas könne. Neuland also auch für Klapper, der die Sache aufbaut. "Das ist ein dynamischer Prozess", sagt er, "wir lernen ja aus den Rückmeldungen." Gegen den Krach steht jetzt ein Holzwall da. Und Saarforst-Chef Klein will sich dem Vernehmen nach für weiteren, stärkeren Lärmschutz einsetzen. Klein hat auch versprochen, die Holzlieferanten brieflich an die Verkehrsregeln zu erinnern. Und Philipp Klapper hat seine freundliche Gelassenheit erstmal wiedergefunden. dd

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