Saarbrücken. Am 17. Oktober 1876 wurde der Turnverein Malstatt gegründet. Die sportbegeisterten Männer aus Malstatt verdanken die erste Vereinsfahne ihren Frauen, wie der heutige Vorsitzende Herbert Meyer erzählt.1882 nähten Malstatterinnen dem Turnverein eine Fahne und bestickten sie aufwendig. Zum Leidwesen des Vereins ist gerade diese Fahne für immer verloren. Am 5. Oktober 1944 zerstörten Bomben die Turnhalle Malstatt, in der die Vereinsgeschäftsräume beheimatet waren. Nicht einmal eine Abbildung der Fahne blieb dem Verein. Und das, obwohl Sportwartin Hilde Berndt schon einige Archive durchforstete. Eine Hoffnung haben die Malstatter Turner noch. Sie setzen auf SZ-Leser, die ein Foto der Fahne haben.

1956 ließ sich der Turnverein eine neue Fahne herstellen. Die weiße Tagseite zeigt die vier "F" des Turnermottos "Frisch, Fromm, Fröhlich und Frei". Die blaue Nachtseite zeigt ein großes "M" als Abkürzung für Malstatt. "Wir wissen nicht, wer darauf gekommen ist, einen Buchstaben zu verwenden", sagt Meyer. Vielleicht sei das Besticken mit einem Wappen zu aufwendig gewesen. Stolz sind die Malstatter Turner trotzdem auf ihre in einer Vitrine geschützte Fahne. Der TV Malstatt hat heute mit 400 Mitgliedern ein reges Vereinsleben. Es gibt zwei Handballabteilungen, drei Frauenturngruppen, zwei Kindergruppen, eine Betriebssportgruppe, Schwimmen, Fußball, Prellball, Badminton und eine Frauenschwimmgruppe. Angebote des TV Malstatt gibt es außerdem auf dem Eschberg und dem Rodenhof. Trotzdem hat der Verein Sorgen. "Wir bekommen immer schwieriger Übungsleiter für unsere Kurse", sagt Hilde Berndt. Ehrenamtlich laufe kaum noch was. Der Lohn für die Übungsleiter verteure die Kurse oder die Beiträge. Dieses Problem, sagt Berndt, habe aber nicht nur der TV Malstatt.