Die St. Ingberter Reben sind geschnitten

St Ingbert · Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche hatte gestern ausgiebig Gelegenheit, sich mit seinem Amtskollegen Hans Wagner auszutauschen. Währendessen legte seine Frau Sabine Flierl wieder Hand am St. Ingberter Weinberg an.

 Weinbaufachfrau Sabine Flierl aus der sächsischen Partnerstadt Radebeul unterstützt die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei beim Frühjahrsschnitt der Weinreben am St. Ingberter Weinberg. Foto: Cornelia Jung

Weinbaufachfrau Sabine Flierl aus der sächsischen Partnerstadt Radebeul unterstützt die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei beim Frühjahrsschnitt der Weinreben am St. Ingberter Weinberg. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Gestern wurde unterhalb der "Trattoria del Postillone" konzentriert gearbeitet und viel Wissenswertes über Wein vermittelt. Aber nicht das Getränk stand bei diesem Termin mit Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche und dessen Frau, der Weinbauexpertin Sabine Flierl, auf St. Ingberts Weinberg im Vordergrund, sondern der richtige Rebschnitt. Önologin Flierl kommt jedes Jahr einmal an den "St. Ingberter Nordhang", um den Weinstöcken der Rebsorte "Muscat bleu" die richtige Erziehung angedeihen zu lassen. Denn der fachgerechte Schnitt, der in St. Ingbert angewendet wird und bei dem drei Mitarbeiter der Stadtgärtnerei kräftig mit Hand anlegen, heißt "Flachbogenerziehung". Acht Jahre sind die Pflanzen, die die sächsische Partnerstadt ihrer saarländischen "Schwester" schenkte, mittlerweile alt und sie haben sich "prächtig entwickelt", wie Sabine Flierl sagte. Routiniert und ziemlich schnell arbeitet sie sich mit den St. Ingbertern durch den Wingert mit den 99 städtischen Rebstöcken und den ebenfalls knapp 100 privaten des Restaurantbesitzers Giuseppe Cammaroto. Beim Schnitt bleibt ein Trieb des einjährigen Holzes stehen, der an der Rankhilfe festgebunden wird. Die Fachfrau ist zufrieden mit der von der Stadtgärtnerei geleisteten Arbeit und zeigt auf den sauberen Erdstreifen, auf dem die Stöcke wachsen. "Die Rebzeilen legen wir immer frei, damit der Boden und damit die Weinstöcke Luft zum Atmen bekommen", erzählt Albrecht Breyer von der Stadtgärtnerei. "Wir mähen auch regelmäßig." Schön ist der Berg anzusehen, wenn sich bald wieder das Grün der Weinblätter zeigt. Die Rebstöcke auf den Trockensteinmauern vermitteln mediterranes Flair. Diese Ecke am Bahnhof ist zu einem Hingucker geworden. "Vor acht Jahren haben die Leute nicht geglaubt, dass hier was wächst", sagt Kathrin Lorscheider, bei der Stadt für die Städtepartnerschaft zuständig. Oberbürgermeister Hans Wagner ist ebenfalls mit der Schere im Weinberg unterwegs und nutzt die Zeit, um sich mit seinem sächsischen Amtskollegen zu unterhalten. "Wenn die Oberbürgermeister im Weinberg sind, wissen die St. Ingberter, dass es bald Frühling wird", lautet Wagners ganz spezielle "(Wein-)Bauernregel".

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