St. Ingberter Rebstöcke erhalten fachmännischen Rückschnitt

St. Ingbert. Zu kalt? In Pullover und Jeans hat Bert Wendsche am Freitagmorgen den St. Ingberter Mini-Weinberg betreten. Sein Lächeln so strahlend wie die Sonne, die bei eisigen Temperaturen zumindest das Gesicht ein wenig wärmte. "Ist doch nicht kalt", sagt Wendsche und klatscht in die Hände, "wir haben doch fast frühlingshafte Temperaturen"

 Fachfrau Sabine Flierl aus Radebeul hat am Freitagmorgen die Rebstöcke im St. Ingberter Weinberg zurückgeschnitten. Foto: Bergmann

Fachfrau Sabine Flierl aus Radebeul hat am Freitagmorgen die Rebstöcke im St. Ingberter Weinberg zurückgeschnitten. Foto: Bergmann

St. Ingbert. Zu kalt? In Pullover und Jeans hat Bert Wendsche am Freitagmorgen den St. Ingberter Mini-Weinberg betreten. Sein Lächeln so strahlend wie die Sonne, die bei eisigen Temperaturen zumindest das Gesicht ein wenig wärmte. "Ist doch nicht kalt", sagt Wendsche und klatscht in die Hände, "wir haben doch fast frühlingshafte Temperaturen".

Seine Frau Sabine Flierl hat schon die Heckenscheren in der Hand. Mit Elan gehen der Oberbürgermeister von St. Ingberts Partnerstadt Radebeul und die Weinbaufachfrau den Rückschnitt der Stöcke an. Die Partnerstadt hatte St. Ingbert vor fünf Jahren, zum 20-jährigen Bestehen der Verbindung, 99 Rebstöcke geschenkt. Das Paar kommt seither regelmäßig im Frühjahr für den Schnitt. Mit dabei an diesem Morgen: St. Ingberts OB Hans Wagner, die Verwaltungsmitarbeiter Elmar Sommer und Albrecht Breyer sowie Giuseppe Cammaroto, Inhaber des Restaurants Postillione oberhalb des Weinbergs. Die Kälte sei für den Rückschnitt völlig problemlos, sagen die sächsischen Spezialisten, nur Temperaturen unter 15 Grad Celsius sollten es nicht gerade sein. Am Rebstock geht es radikal zu. Bis auf einen Trieb werden die Zweige über dem Stock gestutzt. "Der Trieb, der stehenbleibt, wird später so gezogen", erläutert der Verwaltungschef und zeigt, wie der biegsame Ast horizontal an den Drahtführungen fixiert wird. Aus ihm sprießen dann die jungen Triebe, die Trauben tragen werden. Der richtige Schnitt ist nach allem, was zu hören ist, entscheidend für eine gute Ernte. Tafeltrauben sind es, die im St. Ingberter Weinberg gedeihen, betont Flierl. Klassischer Weinbau dürfe nur in den ausgewiesenen Anbaugebieten betrieben werden.

OB schneidet vorsichtig

Für Wagner ist es der erste Einsatz am Rebstock. Vorsichtig geht er zu Werke. Das abgeschnittene Holz am Boden macht ihn munter: "Das kommt ins Heizwerk auf dem Drahtwerk-Nord-Areal. Wir verschwenden keine Energieträger." Flierl und Wendsche waren am Vorabend nach St. Ingbert gekommen und fahren von hier aus in die Schweiz zu ihrer Tochter. Ihr Besuch war auch Auftakt des Jubiläumsjahres der Städtepartnerschaft. mbe

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