Hasborn hat Krauß, Völklingen das Grausen

Hasborn. Dienstagabend, 20.09 Uhr. Die Emotionen kochen über im Hasborner Waldstadion. Gerade hat Matthias Krauß, Stürmer des SV Hasborn, in der 85. Minute des Saarlandpokal-Halbfinals zum 3:2-Siegtor für die Rot-Weißen gegen den favorisierten Oberligisten SV Röchling Völklingen getroffen. Die 700 Zuschauer sind völlig aus dem Häuschen

 Hoffnung für den favorisierten SV Röchling Völklingen: Sammer Mozain gelingt per Freistoß der 1:1-Ausgleich. Hasborns Torhüter Christian Reiter kann nichts mehr machen. Am Ende aber konnten die Gastgeber jubeln. Fotos: Ruppenthal (2), Semmler

Hoffnung für den favorisierten SV Röchling Völklingen: Sammer Mozain gelingt per Freistoß der 1:1-Ausgleich. Hasborns Torhüter Christian Reiter kann nichts mehr machen. Am Ende aber konnten die Gastgeber jubeln. Fotos: Ruppenthal (2), Semmler

Hasborn. Dienstagabend, 20.09 Uhr. Die Emotionen kochen über im Hasborner Waldstadion. Gerade hat Matthias Krauß, Stürmer des SV Hasborn, in der 85. Minute des Saarlandpokal-Halbfinals zum 3:2-Siegtor für die Rot-Weißen gegen den favorisierten Oberligisten SV Röchling Völklingen getroffen. Die 700 Zuschauer sind völlig aus dem Häuschen. Und noch schneller als er zuvor auf Völklingens Schlussmann Sebastian Buhl zugelaufen war, rennt der jubelnde Krauß zur Außenlinie, wo er zu einem "Diver" ansetzt und auf dem Bauch über den Rasen rutscht.Das enorme Tempo von Krauß hatte auch Stadionsprecher Tobias Scheid erkannt. "Torschütze zum 3:2, der schnellste Junge der Welt: Matthias Krauß", brüllte er völlig euphorisch und im Überschwang der Emotionen ins Mikrofon. Währenddessen waren auch die jubelnden Hasborner Mitspieler bei ihrem Top-Torjäger und erdrückten ihn fast in einer Jubel-Traube. "Ich kann gar noch nicht so richtig begreifen, was gerade passiert ist", sagte der 19-Jährige nach dem Schlusspfiff.

Vor dem Siegtreffer hatten die 700 Zuschauer im Waldstadion eine packende Begegnung gesehen. "Es war ein richtiger Pokalkampf, in dem alles drin war", erklärte Hasborns Trainer Heiko Wilhelm. Von einem Klassenunterschied zwischen dem Saarland- und dem Oberligisten war in der ausgeglichenen ersten Halbzeit nichts zu sehen. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel gingen die Hausherren in Führung: Nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite brachte Außenverteidiger Matthias Haubert den Ball in die Mitte zu Stürmer Jörg Feid. Der vollstreckte aus 13 Metern präzise ins lange Eck. Vom linken Innenpfosten ging der Ball ins Netz.

Die Freude über das Tor währte aber gerade einmal 120 Sekunden. Dann wurde Völklingens Sammer Mozian zentral vor dem Tor gefoult. Zum fälligen Freistoß trat Mozain selbst an und schoss die Kugel aus 18 Metern über die Mauer hinweg zum 1:1 ins Netz. Nach der Pause kam es noch besser für die Gäste. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als Claudio Meli die Kugel von links vors Gehäuse flankte. Dort verlängerte ausgerechnet Michael Petri, der in der vergangenen Saison noch in Hasborn spielte, den Ball, so dass er zum 1:2 im langen Eck einschlug.

Völklingen schien auf der Siegerstraße, aber Hasborn drehte die Partie noch. "Wir wussten, dass es in Hasborn schwer wird. Nach der Führung haben wir zu viele dumme Fehler gemacht, deshalb haben wir verloren", ärgerte sich Petri. "Man hat nach dem Rückstand gesehen, dass die Mannschaft unter allen Umständen ins Endspiel wollte", lobte dagegen Hasborns Trainer Wilhelm die kämpferischen Tugenden seiner Elf. In der 73. Minute konnte Haubert von rechts außen in die Mitte flanken. Am langen Pfosten stand Jan Stutz völlig blank und traf zum 2:2. Fünf Minuten später hatte Völklingens Petri zum Matchwinner werden können, doch er scheiterte aus elf Metern frei vor Hasborns Torwart Christian Reiter. Es war die letzte Chance des Oberligisten, der dann durch Krauß, der sich nach einem Pass in die Nahtstelle der Viererkette, im Laufduell durchsetzte und einschoss, fünf Minuten vor dem Ende aus dem Pokal gekegelt wurde. "Ich kann noch gar nicht so richtig begreifen, was gerade passiert ist."

Matthias Krauß über sein Siegtor

Am Rande

Der SV Hasborn hat bereits drei neue Spieler für die kommende Saison verpflichtet: Julian Scholler kommt vom Oberliga-Team des 1. FC Saarbrücken an den Schaumberg. Der Nohfelder, der in der Kreisliga A in der vergangenen Saison 65 Tore für Nohfelden schoss, wird Hasborn in der Offensive unterstützen.

 Betreuer Werner Besch, Mike Bach, Matthias Krauß und Karsten Rauber bejubeln das 3:2.

Betreuer Werner Besch, Mike Bach, Matthias Krauß und Karsten Rauber bejubeln das 3:2.

Auch aus Saarbrücken kommt Christian Hero. Der Stürmer spielte bereits bis Sommer in Hasborn und war Leistungsträger der Oberligamannschaft. Kein Unbekannter ist auch der dritte Neuzugang, Matthias Zimmer. Der Hasborner kommt vom SV Thalexweiler zurück. Er trug bis zur Saison 2009/2010 das Trikot der Rot-Weißen. Zimmer wird das Team von Heiko Wilhelm im Mittelfeld unterstützen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort