Saarlouis. Es wird geschraubt, es wird gepumpt. Noch schnell den Reifendruck kontrolliert, dann geht's los. Der Startschuss für die 35. Auflage des Radrennens des RSV Fraulautern fällt am Ostermontag um 10.30 Uhr. Und das Wetter meint es gut mit den Radsportfreunden. Nach einem verregneten Osterwochenende zeigte sich die Sonne von ihrer schönsten Seite. Das freut die rund 450 Fahrer, die fast 4000 Zuschauer und den Veranstalter. In einer entspannten Atmosphäre, begleitet von Vogelgezwitscher und den Zurufen der Besucher, geben Radfahrer in acht Rennen Gas auf der berühmt-berüchtigte Strecke mit dem gefürchteten Steinrauschberg. Wegen finanzieller Engpässe war das Rennen vergangenes Jahr ausgefallen. Doch das hat dem Image und dem breiten Zuspruch nicht geschadet. Fahrer aus Luxemburg, Frankreich und ganz Deutschland waren am Start. 11.30 Uhr: Start des Jugendrennens. Die Hoffnung des Veranstalters RSV Fraulautern ruht auf der 16-Jährigen Angelina Paulus. In einem von Jungs dominierten Rennen gibt sich die Schülerin keine Blöße: Als Erstes von drei Mädchen überquerte sie die Ziellinie - vor vielen Jungs. "Es war ein hartes Rennen, aber ich bin sehr zufrieden", sagt Angelina nach einer kurzen Verschnaufpause. Ihr männliches Pendant ist der amtierende Saarlandmeister Florian Maus. Der 15-Jährige vom Verein Weiße Wölfe Merzig machte den saarländischen Doppelerfolg im Jugendrennen perfekt. Er war bereits zum dritten Mal dabei und feierte an diesem Tag seinen bisher größten Erfolg auf dieser Strecke. "Vor allem gegen die Luxemburger, die sehr geschlossen gefahren sind, bin ich schwer angekommen. Ich musste immer wieder Löcher zufahren und habe auch selbst einige Attacken gestartet", beschreibt der Sieger das Katz- und Maus-Spiel. Im Hauptrennen siegte Claudio De Bendrecs vom RV Sossenheim vor Jacob Thiesmaier (FC Frankfurt) und Sascha Wagner vom RSC Rossbach. Bester Saarländer war hier auf Rang fünf Alexander Boos vom Team Boos Bianchi. Die Freude über das gute Abschneiden der Saarländer war groß, denn eigentlich sind die Luxemburger die dominierende Radnation. "In Luxemburg ist der Radsport sehr beliebt. Die Leistungsdichte ist bemerkenswert", sagt der Vereinsvorsitzende vom RSV Fraulautern, Eduard Schwarz, nicht ganz neidlos. Denn an großem Zulauf erfreuen sich die saarländischen Vereine schon lange nicht mehr. Die Zeit, in der Jan Ulrich und Eric Zabel als strahlende Vorbilder am Radsporthimmel den Nachwuchs in die Vereine lockten, ist Vergangenheit. Mit den unzähligen Doping-Skandalen kam auch der Einbruch bei den lokalen Vereinen. "Eine Sportart wie das Radfahren braucht große Namen, die die Kinder in die Vereine locken", weiß Schwarz. Hinzu kommt, dass Radveranstaltungen im Saarland rar gesät sind. Immerhin: Das Rennen auf dem Steinrausch wird sich keine Pause mehr gönnen, verspricht der Veranstalter. Am Ostermontag wird auch im kommenden Jahr wieder alles im Zeichen des Radsports stehen.

Auf einen BlickErgebnisse vom Radrennen:Junioren: 1. Bob Jungels, 2. Alex Kirsch, 3. Maximo Murabito, alle UC Bippach.Jugend: 1. Florian Maus, Weiße Wölfe Merzig, 2. Daniel Kiefer, RV Oberbexbach, 3. Marco König, Linden.Schüler U15: 1. Jannik Kiel, RSC Überherrn, 2. David Armes, Radlerfreunde Homburg, 3. Lisa Klein, RSC Überherrn.Schüler U13: 1. Louisa Kunz, RV Kandel; 2. Chris Johanns SAV Zeisseng; 3. Nicola Patrick Jabczynske, RV Lingenfeld.Schüler U11: 1. Lukas Merkel, RV Quidersbach; 2. Kjell Stadler, RV Quidersbach; 3. Jan Maas, Saarwellingen.Senioren: 1. Stefan Steiner, GVR Ludwigshafen, 2. Timo Berner VC Frankfurt, 3. Jürgen Sopp RSV Mettmann.Elite: 1. Claudio De Bendrecs, Sossenheim, 2. Jacob Thiesmaier, FC Frankfurt; 3. Sascha Wagner, RSC Rossbach. müs