Götterfunken im Wald

Hülzweiler · Musikfreunden steht etwas Neues bevor. Große klassische Musik soll auf die Freilichtbühne Hülzweiler. Die Premiere dieser Reihe "Klassik im Wald" bestreitet am Samstag, 25. August, der Philharmonische Chor Saar.

 Für "Klassik im Wald" bringt der Philharmonische Chor unter Professor Leo Kraemer Erfahrung mit. Fotos: Philharmonischer Chor

Für "Klassik im Wald" bringt der Philharmonische Chor unter Professor Leo Kraemer Erfahrung mit. Fotos: Philharmonischer Chor

Hülzweiler. Den Auftakt zu einer vom Schwalbacher Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer kreierten Konzertreihe "Klassik im Wald" bildet am Samstag, 25. August, 21 Uhr, ein aufwendiges Konzert auf der Hülzweiler Freilichtbühne. Über 100 Sängerinnen und Sänger des Philharmonischen Chores an der Saar werden zwei gleichermaßen prägnante wie unterschiedliche Kompositionen aufführen.Es ist in der ersten Hälfte Felix Mendelsohn-Bartholdys "Erste Walpurgisnacht" und in der zweiten Hälfte der Aufführung das Finale der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Die "Erste Walpurgisnacht" verfasste im Mai 1799 Johann Wolfgang von Goethe als Ballade. Vertont hat sie Felix Mendelssohn-Bartholdy in Form einer weltlichen Kantate für Soli, Chor und Orchester. Uraufführung der ersten Fassung war 1833 in Berlin und in der zweiten Fassung 1843 in Leipzig.

Die Ballade spielt in einer nächtlichen Opferfeier der Walpurgisnacht. Sie ist heidnischen Ursprungs, bei den Kelten war es das Beltanefest. Goethe lässt Druiden und Hexen auftreten. Sie huldigen aus Goethes Sicht einem reinen und unverfälschten Glauben an einen Allvater. Sie kommen in Konflikt mit "christlichen Wächtern". Goethe inszenierte in dieser Ballade sein persönliches Unbehagen an vielen Formen des kirchlichen Christentums.

Das passt in den nächtlichen Wald der Freilichtbühne Hülzweiler. Dort werden an dem Konzertabend auch Hexen tanzen, hinter denen man bei Tageslicht Mitglieder des Fastnachtsvereins "Die Bollen" erkennen würde.

Im zweiten Teil des Konzerts werden Solisten, Chor und Orchester Beethovens monumentalen Finalsatz der 9. Sinfonie aufführen. Darin enthalten Friedrich Schillers "Ode an die Freude", als Hymne "Freude schöne Götterfunke" vertont.

Leitung: Leo Kraemer

Die Leitung des Konzerts hat Professor Leo Kraemer. Der frühere Domkapellmeister von Speyer (bis 2009) und Leiter der Philharmonischen Chores ist Spezialist für historische Aufführungspraxis. Einer seiner Schwerpunkte ist die Musik von Mendelssohn-Bartholdy. Er wird weltweit engagiert als Organist und Dirigent. Als Solisten wurden verpflichtet: Susanne Bernhard (Sopran), Susanne Schaeffer (Alt), Oscar de la Torre (Tenor) und Vinzenz Haab (Bass). Es spielt das Landessinfonieorchester des Landkreises Kaiserslautern.

Wie die mit Beethoven und Mendelssohn-Bartholdy startende Reihe "Klassik im Wald" nach der Premiere weitergeht, steht noch nicht fest.

Samstag, 25. August, 21 Uhr, Freilichtbühne Hülzweiler. Eintritt: im Vorverkauf 22 Euro; an der Abendkasse 24/ermäßigt 18 Euro.

Karten: Rathaus Schwalbach, Telefonnummer (0 68 34) 57 11 47, Pieper Bücher und Musik in Saarlouis, bei Haushaltswaren Geraldy in Hülzweiler, Schreibwaren Derrenbecher in Elm.

Philchor-saar.de

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