Glücksgefühle der ganz besonderen Art

Oberthal. Schon Minuten vor dem Ertönen der Schlusssirene ist der Jubel in der Oberthaler Bliestalhalle grenzenlos. Als diese nach 60 packenden Minuten dann endlich aufheult, dürfen auch die Spieler feiern. Auf dem Parkett liegen sie sich in den Armen, eine Laola-Welle schwappt durch die mit 250 Zuschauer gut besetzte Halle

 Ein seltenes, dafür umso erfreulicheres Bild: Die HSG Nordsaar und ihr Trainer Dirk Werkle, ganz rechts, kamen gegen den TV Moselweiss gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. Foto: Horst Klos

Ein seltenes, dafür umso erfreulicheres Bild: Die HSG Nordsaar und ihr Trainer Dirk Werkle, ganz rechts, kamen gegen den TV Moselweiss gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. Foto: Horst Klos

Oberthal. Schon Minuten vor dem Ertönen der Schlusssirene ist der Jubel in der Oberthaler Bliestalhalle grenzenlos. Als diese nach 60 packenden Minuten dann endlich aufheult, dürfen auch die Spieler feiern. Auf dem Parkett liegen sie sich in den Armen, eine Laola-Welle schwappt durch die mit 250 Zuschauer gut besetzte Halle. Mit 31:24 (13:12) setzen sich die Handballer der HSG Nordsaar am Samstagabend in der Oberliga RPS gegen den TV Moselweiss durch und feiern im neunten Spiel den ersten Sieg.Abseits der Jubeltraube stand HSG-Trainer Dirk Werkle und beobachtete das Geschehen, als könne er den Moment des ersten Erfolges nicht begreifen. "Es ist ein ganz neues Gefühl für uns, endlich wurden wir belohnt für den Kampf und die Leidenschaft", sagte der Trainer. Auch Torwart Daniel Mörsdorf, der gegen Moselweiss mit tollen Paraden zum Matchwinner avancierte, war begeistert: "Das war so wichtig für die Moral. Wir haben uns zwar schon in den vergangenen Heimspielen gesteigert, aber immer nur ein Punkt reicht eben nicht."

Der Sieg sorgte vor allem deswegen für derartige Jubelszenen, weil er bereits vor Spielbeginn in weite Ferne gerückt zu sein schien: Kapitän und Ausnahmespieler Jan Böing musste sich am Donnerstag einer dringlichen Leisten-Operation unterziehen, er wird auf unbestimmte Zeit ausfallen. "Wenn wir ohne Jan spielen, ist das immer so eine Sache. Aber heute haben wir das Spiel in der Abwehr gewonnen", berichtete Lukas Böing, der seinem Bruder unmittelbar nach dem Spiel die Nachricht übermitteln durfte.

Bereits früh in der Partie zeichnete sich trotz der schlechten Vorzeichen ab, dass die HSG den Gästen aus Koblenz bei voller Konzentration und dem nötigen Einsatzwillen ein ebenbürtiger Gegner sein kann. Aus einer soliden Defensive spielte Nordsaar Angriffe ruhig und sauber zu Ende und erzielte einfache Tore. Vor allem Christian Buchner am Kreis wurde immer wieder gesucht und gefunden. Dazu zeigte Rechtsaußen Torsten Zimmer vom Siebenmeterpunkt aus keine Nerven. Und sollte die HSG-Defensive einmal patzen, war ein überragender Daniel Mörsdorf zur Stelle. "Wenn sogar die Gegner zu dir kommen und dir zur Leistung deines Torwarts gratulieren, dürfen wir mächtig stolz auf Daniel sein", freute sich Werkle über die Leistung seines Keepers.

Dass es dennoch "nur" mit einer hauchdünnen 13:12-Führung in die Halbzeitpause ging, lag an kleinen Unachtsamkeiten beim Torabschluss, die die harmlosen Gäste aber nur allzu selten ausnutzen konnten. "Uns spielte in die Karten, dass Moselweiss die Bälle nicht versenkte, die sonst wir nicht reinmachen", sagte Werkle mit einem Augenzwinkern.

So war es auch in Durchgang zwei: Moselweiss agierte zu ideenlos, konnte gleich drei Überzahlsituationen nicht ausnutzen. In den Schlussminuten war der Wille der Gäste dann gebrochen, tolle Kombinationen führten zum eindeutigen Endstand. "Es war ein extrem wichtiger Sieg. Wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können, und zum ersten Mal mehr als 30 Tore erzielt", freute sich Torsten Zimmer, ehe seine Mitspieler ihn zum Feiern mitrissen.

HSG Nordsaar: Jonas Hubertus, Tobias Frei je 1; Julian Molter 2, Sebastian Stoll, Jens Staub, Tobias Hans, Jens Buchner je 3; Lukas Böing, Björn Schwab je 4; Torsten Zimmer 7.

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