Fragebögen für 1000 Bürger

Sulzbach. 20 Minuten Zeit hat wohl jeder. Vor allem dann, wenn diese Zeit gut investiert ist. In Kooperation mit dem Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) verschickt die Stadt Sulzbach in wenigen Tagen einen Fragebogen an 1000 Bürgerinnen und Bürger und darüber hinaus auch an alle Jugendlichen

 Richard Michaely, Michael Adam, Sybille Becker-Oehm und Fred Kreutz präsentierten am Donnerstag vor dem Sulzbacher Rathaus die Unterlagen zur kriminologischen Regional-Analyse, die 1000 Bürgerinnen und Bürger ausfüllen sollen. Foto: Stadt Sulzbach

Richard Michaely, Michael Adam, Sybille Becker-Oehm und Fred Kreutz präsentierten am Donnerstag vor dem Sulzbacher Rathaus die Unterlagen zur kriminologischen Regional-Analyse, die 1000 Bürgerinnen und Bürger ausfüllen sollen. Foto: Stadt Sulzbach

Sulzbach. 20 Minuten Zeit hat wohl jeder. Vor allem dann, wenn diese Zeit gut investiert ist. In Kooperation mit dem Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) verschickt die Stadt Sulzbach in wenigen Tagen einen Fragebogen an 1000 Bürgerinnen und Bürger und darüber hinaus auch an alle Jugendlichen. Vornehmlich geht es darum, repräsentative Aussagen zu erhalten, wie sicher sich die Einwohner in ihrer Kommune fühlen. Dafür sollen sie, bitteschön, eine Reihe von Fragen beantworten. Und das dauert eben 20 Minuten.Im Rahmen einer Pressekonferenz im Sulzbacher Rathaus am gestrigen Donnerstag erläuterten Sybille Becker-Oehm und Fred Kreutz vom LPH, der Leiter der Ortspolizeibehörde, Richard Michaely, und Bürgermeister Michael Adam die Aktion und was man sich genau von ihr verspricht.

Nachdem die Bürgerbefragung bereits in Völklingen, Ottweiler und Merzig erfolgreich initiiert und abgeschlossen wurde, ist das LPH zuversichtlich, dass am Ende auch in Sulzbach brauchbare Erkenntnisse ans Tageslicht kommen. Auf Basis der ausgewerteten Fragebögen sollen Maßnahmen erarbeitet werden, die ernst zu nehmende Missstände beseitigen und den Interessen der Bürger gerecht werden. Abseits kriminalistischer Betrachtung sollen im Rahmen der Regional-Analyse aber auch andere Themen abgefragt werden, die eher unter der Rubrik "Störfaktor" firmieren: Graffiti-Geschmiere, von gehörigem Lärm begleitetes Feiern, Alkoholexzesse, mangelnde Beleuchtung und fehlende Sauberkeit im öffentlichen Raum. "Das Sicherheitsgefühl wird hierdurch maßgeblich beeinflusst", konstatiert Sybille Becker-Oehm. Sie gab gestern auch bekannt, dass man neben den 1000 zu befragenden Bürgern (zufällig ausgewählt aus rund 17 000 Einwohnern) und speziellen Personengruppen, wie etwa dem Seniorenbeirat, auch alle Jugendlichen in Sulzbach mit ins Boot holen will. Aus ihren Antworten (die Fragen wurden speziell auf diese Altersgruppe zugeschnitten) werden sich gewiss auch notwendige Veränderungen herleiten lassen. In Niedersachsen etwa hätten sich aus der Befragung junger Leute völlig neue Sportprojekte ergeben. Richard Michaely hob ausdrücklich hervor, dass die Befragung anonym ist und die Angaben streng vertraulich behandelt werden. Und Fred Kreutz zeigte sich zuversichtlich, dass auch in Sulzbach die Rücklaufquote hoch sein wird. Wie in den drei Kommunen zuvor, so rechne man auch hier damit, dass gut 40 Prozent der Bürger den Fragebogen ausfüllen werden.

Was das subjektive Sicherheitsgefühl angeht, so ging Sybille Becker-Oehm nebenbei noch auf das Phänomen "Kriminalitätsfurcht-Paradox" ein: Es sei festzustellen, dass sich am häufigsten Senioren unsicher fühlen, obwohl sie tatsächlich das geringste Risiko hätten, Opfer einer Straftat zu werden.

Die Ergebnisse aus der Sulzbacher Fragebogen-Aktion sollen im frühen Herbst vorliegen. Dann wird man sehen, ob und was sich in der Kommune verbessern lässt - in Hinblick auf mehr Lebensqualität. "Wir erwarten uns eine ganz tolle Geschichte", so LPH-Mann Fred Kreutz abschließend.

Mehr Infos gibt es beim Bürgeramt der Stadt Sulzbach, Tel. (0 68 97) 508-170, oder beim Landesinstitut für Präventives Handeln, Tel. (0681) 501-38 63 und Tel. (0681) 501-38 19.

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