Ausschlaggebend für die Auszeichnung, so sagt Thiels, sei insbesondere ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Oase. Dort schneidet sie jeden Monat Obdachlosen die Haare. "Dass ich den Friseurberuf erlernt habe und in diesem Bereich ehrenamtlich tätig bin, das hat die Jury veranlasst, mich zu nominieren", erklärt sie.

Und mit dieser Tätigkeit hat ihr ehrenamtliches Engagement überhaupt erst angefangen. "Ich habe einen Aufruf in der Saarbrücker Zeitung gelesen, dass man in der Oase ehrenamtliche Helfer sucht", erinnert sie sich. Anfangs war ihr Umfeld nicht so begeistert von ihrer Idee, doch "mittlerweile haben sie ihre Meinung revidiert". Angetrieben, so erzählt Thiels weiter, wird sie vom Gebot der Nächstenliebe. Und so war neben dem Engagement bei der Obdachlosenhilfe die Mitarbeit bei der Tafel für Thiels nur eine logische Folge. Dort hilft sie einmal in der Woche, die eingesammelten Lebensmittel in die Körbe und Regale zu räumen. "Das ist wirklich ein Knochenjob", sagt sie. Armen Menschen, aber auch den alten Menschen, will Sonja Thiels etwas von ihrer Zeit schenken. Sie verteilt in ihrer Kirchengemeinde die Krankenkommunion an die Menschen, die nicht mehr zur Kirche kommen können. "Die freuen sich sehr über meinen Besuch,spr und da plane ich immer ein bisschen Zeit extra ein."

Weit gefehlt, wer jetzt glaubt, das sei für die Preisträgerin genug des Engagements. "Ich habe vor ein paar Wochen mit einer Hospizausbildung begonnen. Es ist mir ein Bedürfnis, sterbenskranke Menschen auf ihrem Weg zu begleiten", verrät sie. Den Dank der pronova BKK gibt sie zurück. "Es ist gut, dass solche Preise ausgeschrieben werden. Ich hoffe, dadurch werden noch viel mehr Menschen motiviert, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren."