Ein Mathe-Lernexperte leitet das RSG

Saarlouis. "Mathe, oh Gott" - Das hört er oft, wenn er sich irgendwo vorstellt. "Und in Talkshows kann jeder darauf rechnen, mit der Bemerkung, er sei in Mathe schlecht gewesen, Beifall zu finden von anderen, denen es genauso ging", bedauert Uwe Peters. Er ist der neue Leiter des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis (RSG) - und Mathematiker

 Fachmann für Didaktik und Schulorganisation: Uwe Peters. Foto: Hartmann Jenal

Fachmann für Didaktik und Schulorganisation: Uwe Peters. Foto: Hartmann Jenal

Saarlouis. "Mathe, oh Gott" - Das hört er oft, wenn er sich irgendwo vorstellt. "Und in Talkshows kann jeder darauf rechnen, mit der Bemerkung, er sei in Mathe schlecht gewesen, Beifall zu finden von anderen, denen es genauso ging", bedauert Uwe Peters. Er ist der neue Leiter des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis (RSG) - und Mathematiker.Peters Berufsbiografie zeigt zwei klare Schwerpunkte. Nach dem Studium von Mathematik und Physik in Saarbrücken kehrte er als Referendar und dann als Lehrer an seine alte Schule zurück, das Rotenbühl-Gymnasium Saarbrücken. Fünf Jahre unterrichtete er dort mit einer halben Stelle. Mit der anderen halben Stelle war er an die Landesanstalt für Pädagogik und Medien (LPM) abgeordnet. Dort entwickelte er in einer Kommission die Kernkompetenzen, die sich Schüler bis zum Haupt- und zum Realschulabschluss in Mathematik aneignen sollen. Hintergrund war unter anderem die Pisa-Studie. "Da war Aufbruch, ein Umdenken. Leitend war jetzt die Frage: Was kann der Schüler mehr als vorher, und nicht, was ich als Lehrer vorgebe." Mathe-Unterricht hatte sich bislang zu stark am Mathe-Studium orientiert, Ergebnis: "Man glaubte, wenn der Lehrer nur exakt genug formuliere, dann versteht es jeder." Mit solchen Fragen befasste sich Peters auch im Rahmen eines Lehrauftrages an der Uni.

Der fünfjährigen intensiven Beschäftigung mit Didaktik folgten etwa fünf Jahre Schulorganisation: Peters wurde Abteilungsleiter Oberstufe und Didaktik am Rotenbühl-Gymnasium. "Das bedeutete Verwaltung einerseits und Beratung der Schüler andererseits."

Und nun, mit 40, Direktor des RSG, einer Schule, an der man das deutsch-französische Abitur Abibac ablegen kann, und die über eigene Musikklassen verfügt. Der Schulleiter müsse ja nicht selbst in den Fächern unterrichten, die das Profil einer Schule ausmachen, sagt Peters. "Ich muss voll dahinterstehen, das fällt mir hier leicht. Die Kolleginnen und Kollegen, die in ihre Fächer Herzblut investieren, brauchen einen Leiter, der sie unterstützt." Langfristig sieht Peters die Aufgabe, an Gymnasien, "schlüssige Förderkonzepte" für die Schüler zu entwickeln. Vor allem: Lernen lernen, "Methodenkompetenz".

Uwe Peters wohnt in Saarwellingen, seine Frau hat ihr Abitur am RSG gemacht. Zwei kleine Söhne haben sie. Sein Hobby? Bis die Kinder kamen, war es die Organisation der Mathe-Olympiade im Saarland. So leitete er unter anderem die saarländische Schülerakademie. Da wurden Preisträger eingeladen, um gemeinsam die nächste Runde des Wettbewerbs vorzubereiten. Das war, sagt Peters, "eine Elite, eine Herausforderung, die anspruchsvoll Spaß gemacht hat". Aber: "Das Kerngeschäft ist hier." Der Mathematiker mit den zwei Abschlüssen, Diplom und Staatsexamen, weiß, dass Mathe nicht jedem Schüler liegt. Es sei aber doch möglich, versichert er, "dass jeder Schüler ein positives Bild von Mathematik mitnehmen kann und das Verständnis dafür, welche Bedeutung sie hat".

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