Doppelter Boden für bessere Sicht

Neunkirchen. Auch in Zukunft wird sich Jörg Aumann, Neunkirchens Bürgermeister mit Gardemaß, aus Rücksicht auf die anderen Besucher einer Veranstaltung nicht in die vorderen Reihen der Neuen Gebläsehalle setzen. Die neue Bühnenhöhe von 1,10 Meter würde seine 1,90 Meter (Standgröße) wohl immer noch nicht ausgleichen

Neunkirchen. Auch in Zukunft wird sich Jörg Aumann, Neunkirchens Bürgermeister mit Gardemaß, aus Rücksicht auf die anderen Besucher einer Veranstaltung nicht in die vorderen Reihen der Neuen Gebläsehalle setzen. Die neue Bühnenhöhe von 1,10 Meter würde seine 1,90 Meter (Standgröße) wohl immer noch nicht ausgleichen. Aber die zusätzlichen 20 Zentimeter, die in dieser Woche auf die ursprüngliche Bühnenhöhe von 90 Zentimetern "draufgepackt" werden, sorgen sicher für eine weitaus bessere Sicht als bisher.Die Bühnenhöhe in der Gebläsehalle hat wie berichtet in den hinteren Parkettreihen für Unmut gesorgt. Oberbürgermeister Jürgen Fried versprach Abhilfe, denn für die Erhöhung der Bühne und eine adäquate Beschallungsanlage - die bisherige stammt aus dem Bürgerhaus - seien noch Gelder des Bauetats vorhanden. Bürgermeister Aumann überzeugte sich gestern vor Ort vom reibungslosen Ablauf des Umbaus, der diesen Freitag abgeschlossen sein wird. Die Firma Ahlers & Lambrecht aus Coesfeld hat die Unterkonstruktion aus 444 Metern Brettschichtholz zu einem Preis von netto 2841 Euro geliefert, die Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofes bauten dieses ein. Der Bühnenboden besteht aus hell-rötlichen Oregon-Pine Rifts (siehe Infokasten), die die Gebläsehalle gestern mit einem angenehmen Duft frisch geschlagenen Holzes erfüllten. Das Schleifen des Bodenbelags, bestehend aus einem Grob- und einem Feinschliff, und die Oberflächenbehandlung mit einem schwarz-deckenden Bühnenöl erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt. Die Kosten für die Bühnenerhöhung von insgesamt 247 Quadratmetern einschließlich Vorbühne betragen nach Auskunft der Stadtverwaltung netto 31 441,69 Euro.

Thomas Hoheisel, der technische Leiter der Gebläsehalle, erklärte der SZ, warum die Bühne nicht von vornherein auf 1,10 Meter gebaut worden ist. Die ursprünglichen 90 Zentimeter seien im Theaterbereich durchaus üblich. Allerdings habe sich in der Praxis nach der Eröffnung der Gebläsehalle herausgestellt, dass es in den hinteren Reihen, also vor der Tribüne, Probleme gab. Deshalb habe die Stadt reagiert. Grundsätzlich müsse man bei der Bühnenhöhe immer Kompromisse eingehen. "Wenn wir die Bühne jetzt noch höher bauen würden, wäre es für die Besucher in den ersten Reihen nicht mehr angenehm", weiß Hoheisel. 1,10 Meter seien für die vorderen Plätze noch in Ordnung. Ihre erste öffentliche Feuertaufe wird die Bühne beim Konzert der Höhner am 13. April bestehen müssen. Da die Gruppe wohl ihre eigene Anlage mitbringt, kommt die neue Beschallung erst später auf den Ohr-Prüfstand.

Für alle Interessierten, die mal hinter die Kulissen blicken wollen, öffnet die Gebläsehalle an diesem Sonntag, 7. April, von 13 bis 18 Uhr ihre Pforten. Bei Führungen um 14 Uhr, 15 Uhr und 16.30 Uhr gibt Veranstaltungsmeister Thomas Hoheisel informative Backstage-Einblicke. Außerdem erzählt Brigitte Neufang-Hartmuth einiges über die Geschichte der Gebläsehalle.

Hintergrund

Der Bühnenbelag der Neuen Gebläsehalle besteht aus Nordamerikanischem Oregon-Pine. Die starken Stämme erlauben eine Produktion an fehlerfreiem Schnittholz von weit größeren Abmessungen als bei den Kiefern und Lärchen. Die hohe Belastbarkeit des Holzes sowie die Möglichkeit, reine Riftsware (spezieller Holzschnitt) zu erzeugen, unterstreichen auch beim Oregon-Pine die gute Eignung für den Bühnenboden. Quelle: Ahlers & Lambrecht

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