"Das ist brutal und kriminell"

Sulzbach/Dudweiler. Man kriegt Gänsehaut, wenn man sich nur mal vorstellt, was sie anrichten könnten: so genannte Krähenfüße, die an Hochsitzen in den Wäldern unserer Region aufgefunden worden sind. Polizeihauptmeister Werner Thom zeigt sie uns. Sie bestehen aus vier kräftigen Nägeln ohne Kopf. In der Mitte sind sie zusammengeschweißt

 Er ist den Tätern im Wald seit geraumer Zeit auf der Spur: Polizeihauptmeister Werner Thom.

Er ist den Tätern im Wald seit geraumer Zeit auf der Spur: Polizeihauptmeister Werner Thom.

Sulzbach/Dudweiler. Man kriegt Gänsehaut, wenn man sich nur mal vorstellt, was sie anrichten könnten: so genannte Krähenfüße, die an Hochsitzen in den Wäldern unserer Region aufgefunden worden sind. Polizeihauptmeister Werner Thom zeigt sie uns. Sie bestehen aus vier kräftigen Nägeln ohne Kopf. In der Mitte sind sie zusammengeschweißt. Wirft man die Krähenfüße auf die Erde, so zeigt immer eine lange Spitze nach oben. Wehe dem, der da reintritt.

Die Nägel sind es nicht allein, die die Sulzbacher Inspektion dazu veranlassen, in die Öffentlichkeit zu gehen. Sie sucht noch immer fieberhaft nach den Tätern, die in den vergangenen Monaten immense Schäden angerichtet und unter den Jägern in der Region für viel Verdruss gesorgt haben (wir berichteten). Die Polizei sucht in diesem Zusammenhang nach vier Männern, die schon mehrmals in der Nähe von Tatorten gesehen worden sind, zuletzt am 27. Dezember. Eine genauere Beschreibung liegt aber bisher nicht vor. Die Polizei vermutet aber auch, dass manche Straftaten - es gab mitunter Diebstähle - im Alleingang verübt worden sind. Einen Hochsitz umwerfen, das geht aber wohl nur im Team.

Die Gesuchten stehen im Verdacht, vor allem Hochsitze ganz oder teilweise zu zerstören und auch die besagten Nägel auszulegen, um den Jägern zu schaden. Einen anderen Schluss, sagt Werner Thom, der zurzeit 37 Fälle behandelt, lasse die gegenwärtige Sachlage nicht zu. Vor allem die Krähenfuß-Attacken bezeichnet er als "kriminell und brutal". Der Sachschaden beläuft sich nach seinen Angaben auf insgesamt 30 000 Euro. Von den Tätern heimgesucht wird derweil die gesamte Region: Quierschied mit all seinen Ortsteilen, Sulzbach, Dudweiler, insbesondere das Netzbachtal bis hinüber zu der Gegend rund um die Halde Lydia. Werner Thom: "Es ist dies das einzige Gebiet im gesamten Saarland, wo solch gravierende Beschädigungen zu verzeichnen sind." Und das schon seit eineinhalb Jahren. Vor allem am Wochenende seien die Männer, die wohl über gute Ortskenntnisse verfügten, in zerstörerischer Absicht am Werk.

Die Polizei bittet Spaziergänger und Jogger im Wald um erhöhte Aufmerksamkeit. Wer verdächtige Beobachtungen in Hinblick auf vandalistische Taten macht oder die wie anfangs beschriebenen Nägel findet, wende sich an die Inspektion Sulzbach, Tel. (0 68 97) 933-0.

 Sehr gefährlich für Jogger, Spaziergänger und deren Hunde sind solche Nägel, auch Krähenfüße genannt, die unbekannte Täter in der Nähe von Hochsitzen ausgelegt haben. Fotos: SZ

Sehr gefährlich für Jogger, Spaziergänger und deren Hunde sind solche Nägel, auch Krähenfüße genannt, die unbekannte Täter in der Nähe von Hochsitzen ausgelegt haben. Fotos: SZ

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