Zerstörte Hochsitze und spitze Nägel

Sulzbach-/Fischbachtal. Grausam sind diese Krähenfüße: Zusammengeschweißte lange Nägel, deren Spitzen senkrecht nach oben ausgerichtet sind. Niemand weiß bisher, wer sie brutalerweise verstreut. Sicher aber scheint: Es sind Menschen, die wohl die Jäger und ihr Handwerk hassen. Denn wo diese zusammengebastelten Nägel liegen, sind in aller Regel auch Hochsitze zerstört

 Blinder Zerstörungswut von Unbekannt fiel dieser Hochsitz zum Opfer. Foto: Polizei

Blinder Zerstörungswut von Unbekannt fiel dieser Hochsitz zum Opfer. Foto: Polizei

Sulzbach-/Fischbachtal. Grausam sind diese Krähenfüße: Zusammengeschweißte lange Nägel, deren Spitzen senkrecht nach oben ausgerichtet sind. Niemand weiß bisher, wer sie brutalerweise verstreut. Sicher aber scheint: Es sind Menschen, die wohl die Jäger und ihr Handwerk hassen. Denn wo diese zusammengebastelten Nägel liegen, sind in aller Regel auch Hochsitze zerstört.Der jüngste Fall von vielen in der Vergangenheit ereignete sich zwischen dem 23. und 24. Februar in der Nähe des ADAC-Übungsplatzes - parallel zur A 623 (SZ vom 9. März). Einer von zwei Jagdpächtern, die hier zugegen sind, hat jetzt Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.

Der Mann ist sicher, dass hier nicht ein einzelner Mensch gewütet hat. Gleich drei Hochsitze wurden in seinem rund 160 Hektar großen Revier mit brachialer Gewalt umgerissen. "Das schafft einer nicht allein", sagt der Geschädigte.

Erbost ist er vor allem darüber, dass hier Mensch und Tier durch die ausgelegten Krähenfüße in Gefahr gebracht werden. Im dichten Laub, im Unterholz kann man sie kaum erkennen, und wie schnell ist da ein Kind mit leichtem Schuhwerk reingetreten. Oder ein Reh. Oder ein Hund, mit dem man nichts ahnend spazieren geht. Der geschädigte Jagdpächter, der sich übrigens einen Reifen durch einen Krähenfuß platt gefahren hat, ist auch aus einem anderen Grund beunruhigt. Nachts, sagt er, werde das Schwarzwild bejagt. Und dazu dient der Hochsitz. Nun kann man aber in der Dunkelheit nicht erkennen, ob dieser womöglich angesägt oder auf andere Art und Wiese sabotiert worden ist. Auch hier droht höchste Gefahr für Leib und Leben. Die Polizei, Tel. (0 68 97-933-0) hat derweil die Ermittlungen aufgenommen und hofft auf die scharfe Beobachtungsgabe von Spaziergängern und Joggern.

Mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass eine Serie von verblüffend ähnlichen Taten die Region verunsicherte. Auch damals jagte die Polizei die Täter, die besagte Nägel im Wald verstreuten und Hochsitze unbenutzbar machten. Insgesamt 37 Vorfälle registrierten die uniformierten Beamten im Sulzbach- und Fischbachtal und darüber hinaus. Als "kriminell und brutal" bezeichnete damals Polizeihauptmeister Werner Thom diese Taten. Er, der auch mit den neuesten Ermittlungen betraut ist, tut es natürlich heute noch.

Auf etwa 30 000 Euro bezifferte Thom den Sachschaden von damals. Vor allem in Quierschied mit all seinen Ortsteilen, in Sulzbach, Dudweiler, insbesondere im Netzbachtal bis hinüber zur Gegend rund um die Halde Lydia, suchten Polizeibeamte nach verwertbaren Spuren. Doch leider erfolglos.

Auch fand sich niemand, der die Täter hätte näher beschreiben können. Allerdings war mehrmals die Rede von vier Männern, die schon öfter in der Nähe von Tatorten gesichtet wurden. Ob es sich bei den jüngsten Vorfällen von Zerstörungswut und Heimtücke um die gleichen Täter handelt, ist nicht gewiss. Zu dieser Vermutung fehlen genauere Anhaltspunkte. Noch. Denn die Polizei lässt nicht locker. mh

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