Das Gesicht Sulzbacher Sozialarbeit

Sulzbach. Heute sagt Albert Ottenbreit tschüss. Er lädt zum Feier-Abend ab 17 Uhr ins evangelische Gemeindehaus in Altenwald ein. Nach genau einundzwanzigeinhalb Jahren in der Gemeinwesenarbeit (GWA) in Altenwald will sich Ottenbreit von "allen Mitstreitern und allen Unterstützern verabschieden"

 Albert Ottenbreit (links) und Fred Herger vom Vorstand des Sozialen Betriebs Sulzbach (SBS) vor der alten Seilscheibe in Altenwald. Foto: Thorsten Grim

Albert Ottenbreit (links) und Fred Herger vom Vorstand des Sozialen Betriebs Sulzbach (SBS) vor der alten Seilscheibe in Altenwald. Foto: Thorsten Grim

Sulzbach. Heute sagt Albert Ottenbreit tschüss. Er lädt zum Feier-Abend ab 17 Uhr ins evangelische Gemeindehaus in Altenwald ein. Nach genau einundzwanzigeinhalb Jahren in der Gemeinwesenarbeit (GWA) in Altenwald will sich Ottenbreit von "allen Mitstreitern und allen Unterstützern verabschieden". Zum Jahresbeginn hat der 53-Jährige seine neue Arbeitsstelle in Saarbrücken bei der Katholischen Arbeitnehmerbewegung im Diözesanverband Trier angetreten. Er ist dort Landesbezirkssekretär Saar mit Fachzuständigkeit Arbeit und Sozialpolitik. Albert Ottenbreit war so etwas wie das Gesicht der Gemeinwesenarbeit in Sulzbach. Er erinnert sich noch an die Anfänge. "Am 3. Juni 1987 habe ich mit einer halben Stelle in zwei leeren Räumen in der Kohlenmühl in Altenwald mit der Sozialarbeit begonnen." Ottenbreit, der diplomierte Sozialarbeiter aus der "Bad Kreuznacher Ecke", wohnte damals in Trier. Er bezeichnet sich selbst als "rheinland-pfälzischen Arbeitsmigranten". Ein Jahr später zog er mit seiner Frau, einer gebürtigen Saarländerin, nach Saarwellingen. Rückblickend teilt Ottenbreit seine Zeit in Sulzbach in zwei Etappen ein. Einmal das Engagement im Gemeinwesenprojekt Kohlenmühl und dann die Arbeit für das Projekt Soziale Stadt. "Anfangs dachte ich noch, wir machen einige Jahre hier Sozialarbeit und können dann wieder verschwinden." Es habe sich aber herausgestellt, dass soziale Arbeit, soziale Stadtteilentwicklung sowie der Einsatz für gerechte Verhältnisse Groß- und Dauerbaustellen ohne Dauerlösungen seien. Und so hat er auch seine Einladung mit "Baustellen-Wechsel" überschrieben. Die zweite Etappe begann 1999 mit dem Projekt Soziale Stadt. Hier brachte sich Ottenbreit verstärkt ein, machte unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit. Als spannendste Geschichte im Rahmen des Projektes wertet er den Aufbau des Sozialen Betriebes Sulzbach. Ottenbreit gesteht, dass er schon einige Zeit mit einer neuen Aufgabe geliebäugelt habe. "Es ist nicht so, dass ich hier unbedingt weg wollte und ja auch nicht musste", sagt Ottenbreit. Allerdings habe er sich gefragt, ob es nicht jetzt, so Anfang 50, Zeit wäre, sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Diese Chance habe sich nun ergeben. Ottenbreit: "Den idealen Zeitpunkt für einen Wechsel gibt es nicht. Irgendwie ist es immer mittendrin." Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das weinende schaue auf die vielen Beziehungen, die er im Laufe der Jahre aufgebaut habe. Einige davon wolle er auf jeden Fall weiterpflegen. Zumal er noch weiter ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Sozialen Betrieb Sulzbach bleibe. Auf die neue Etappe in seinem Berufsleben freut sich Ottenbreit. Dass viele gesagt haben, es sei schade, dass er gehe, macht ihn auch ein bisschen stolz. "Solche Aussagen zeigen, dass ich hier doch einige Spuren hinterlassen habe." "Den idealen Zeitpunkt für einen Wechsel gibt es nicht. Irgendwie ist es immer mittendrin." Albert Ottenbreit

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