Das Angebot muss gepflegt werden

Im Zuge der städtischen Planungen in Sachen Kombi-Bad oder Sporthallen-Neubau ist immer wieder davon die Rede, dass eine Kreis- und Universitätsstadt wie Homburg, also eine Mittelstadt mit oberzentraler Funktion, auch so genannte "weiche Standortfaktoren" bieten müsse

Im Zuge der städtischen Planungen in Sachen Kombi-Bad oder Sporthallen-Neubau ist immer wieder davon die Rede, dass eine Kreis- und Universitätsstadt wie Homburg, also eine Mittelstadt mit oberzentraler Funktion, auch so genannte "weiche Standortfaktoren" bieten müsse. Klar, was nützen die 30 000 Arbeitsplätze, die angeboten werden, was die hochinteressanten Forschungsstellen am Uniklinikum, wenn das Drumherum nicht stimmt. Da geht es um ein angenehmes Wohnumfeld, um ein interessantes Kultur- und Freizeitangebot, um die Einkaufswelt und ein attraktives Gastronomieangebot.All das muss passen, damit sich Leute in der Stadt und den Stadtteilen ansiedeln. Homburg steht da schon in Konkurrenz zu vergleichbaren Unistädten.

Aber schaut man einmal genau auf die Angebotspalette unserer Kreisstadt, muss einem nicht bange werden. An weichen Standortfaktoren mangelt es nun wirklich nicht. Bei Schulen und Kindergärten gibt es die große Auswahl. In ein hochwertiges Kulturangebot wird viel Geld gesteckt, sowohl die Klassiker als auch die Freunde von Unterhaltungsmusik kommen auf ihre Kosten. Kunstausstellungen werden quasi im Wochenturnus angeboten, auch die Kleinkunst ist vertreten. Die Stadt hat unzählige Sportvereine, die nahezu alle gut ausgestattet sind mit modernen Anlagen. Es gibt einen idyllisch gelegenen Golfplatz, ein großes Stadion, das derzeit auf Vordermann gebracht wird. Auch die Tennis- oder Reitfreunde kommen nicht zu kurz. Und letztlich laufen die Planungen auch im Einkaufsbereich auf Hochtouren, um die Bürger attraktiv zu bedienen und Neukunden anzulocken. Bei allen anderen Dingen, mit denen Homburg vielleicht nicht oder nur ausreichend gesegnet sein sollte, lohnt ein Blick auf die Landkarte, um festzustellen, dass man sich zumeist in direkter Nachbarschaft bedienen kann.

Wichtig ist es, das Vorhandene zu hegen und zu pflegen. Das wird in den kommenden Jahren für die hoch verschuldete Stadt Homburg schwierig genug. Deshalb sind Wünsche nach neuen Großprojekten mit äußerster Vorsicht zu behandeln. Denn das Geld wird sich nicht auf wundersame Weise vermehren. Oder doch? Wie sonst kann es sein, dass da gerade mal eben so 900 000 Euro für einen neuen Radweg in die Hand genommen werden können. Gibt's doch nicht? Doch, gibt es - seit Donnerstag zu sehen zwischen Homburg und Bruchmühlbach.

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