Mehr als nur der Globus

Losheim am See · Die Gemeinde Losheim am See ist stark in Sachen Handel und Handwerk. Mit dem Globus am Ortsrand, vielen Fachgeschäften, Ärzten und Handwerksbetrieben ist die Gemeinde wirtschaftlich gut aufgestellt. Das „Wirtschaftsforum“, das von Hauptamtsleiter Manfred Hewer koordiniert wird, soll den Wirtschaftsstandort Losheim voran bringen. Das Modell hat bereits Schule gemacht.

Nirgends im Grünen Kreis spielt der Handel eine so große Rolle wie in Losheim . 851 von 3922 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten dort im Handel, 21,7 Prozent. Selbst in Merzig sind es gerade einmal zwölf Prozent. "Man darf auch nicht die Dienstleister vergessen. Losheim hat die größte Handwerkerdichte im ganzen Saarland", sagt Manfred Hewer.

Er ist Hauptamtsleiter und bei der Gemeinde zuständiger Ansprechpartner für das Wirtschaftsforum. Seit 1996 gibt es das Forum, durch das Betriebe aus allen Branchen und Banken in die Entscheidungsprozesse der Gemeinde eingebunden werden und so den Wirtschaftsstandort Losheim voran bringen sollen. Und damit auch den Handel.

Der ist in Losheim vor allem vom Globus-Markt am Ortsrand geprägt. Und der lockt Kunden aus der gesamten Region an. "Der Globus hat ein riesiges Einzugsgebiet von Schmelz über Trier bis Konz", sagt auch Hewer. Doch bei aller Strahlkraft des großen Einkaufszentrums sei Losheim mehr als nur der Globus.

Auch der Ortskern mit seinen Geschäften ziehe Menschen aus dem Umland an, sagt Hewer: "Vor allem die Ärzteschaft lockt Besucher aus der ganzen Region in den Ortskern. Wir haben allein 30 Fachärzte und deren Patienten kommen auch aus Rheinland-Pfalz." Trotzdem hat auch Losheim mit Leerstand zu kämpfen, wie in der ehemaligen Schlecker-Filiale. "Deshalb haben wir auch ein eigenes Leerstandsprogramm ins Leben gerufen, um den Ortskern zu stärken", sagt Manfred Hewer.

Hoffnung macht ihm dabei auch der Alte Markt, dessen Umbau dieses Jahr abgeschlossen wurde.

Immerhin trifft der demografische Wandel Losheim am See bisher noch nicht, sagt Manfred Hewer: "Unser Wanderungssaldo war immer positiv. Es ziehen immer wieder Leute nach Losheim ." In den Dörfern im Umland hingegen sieht es nicht so gut aus und die Prognosen sind nicht rosig: "In dem ein oder anderen Dorf sieht es schon düsterer aus." Deshalb hat das Wirtschaftsforum das Programm Losheim 2020 ins Leben gerufen. "Damit wollen wir dem demografischen Wandel begegnen. Unser Wirtschaftsforum war auch schon Vorbild für eine Nachbargemeinde, die jetzt auch so ein Programm eingerichtet haben."

Um Losheim weiter zu stärken, hofft Hewer allerdings immer noch darauf, dass der Ort offiziell zum Mittelzentrum erklärt wird.

Das würde Losheim nicht nur mehr Geld bringen, sondern würde es auch erlauben, neue Wohngebiete auszuschreiben und so Familien anzulocken. Bisher stehen die Zeichen, dass Losheim in Landesentwicklungsplan zum Mittelzentrum aufgewertet wird, allerdings nicht gut, das weiß auch Hewer.

Für ihn steht fest: "Wir müssen gewisse Vorgaben erfüllen. Wir sind der Meinung, dass wir das tun. 2016 wenn der neue Entwicklungsplan ansteht, wird das Thema sicher noch einmal diskutiert."

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