Der letzte General geht

Idar-Oberstein · Brigadegeneral Heribert Hupka geht in den Ruhestand – damit bricht in Idar-Oberstein eine neue Ära an. Denn einen Nachfolger wird es nicht geben, der Standort verliert seine Eigenständigkeit.

 Brigadegeneral Heribert Hupka (2. von rechts) mit seinem Team beim United States Central Command in Tampa, Florida. Foto: bundeswehr

Brigadegeneral Heribert Hupka (2. von rechts) mit seinem Team beim United States Central Command in Tampa, Florida. Foto: bundeswehr

Foto: bundeswehr

Wo Artillerieschule drauf steht, ist nicht mehr Artillerieschule drin. Zwar trägt die Rilchenberg-Kaserne in Idar-Oberstein neuerdings den Namen "Artillerieschule", aber heute wird genau diese außer Dienst gestellt, wie es im Fachjargon der Bundeswehr heißt. "Damit geht ein Stück Tradition verloren", sagt dazu Brigadegeneral Heribert Hupka. "Zum Glück hat man sich wenigstens entschlossen, die Kaserne umzubenennen; ansonsten wäre der Name ganz verschwunden." Für den General wäre das unverstellbar gewesen, wurden dort seit 1956 doch mehr als 250 000 Soldaten ausgebildet, darunter tausende Saarländer.

Hupka geht jetzt nach sieben Jahren in den Ruhestand , damit bricht in Idar-Oberstein ein neues Zeitalter an. Zwar ändere sich an der Ausbildung nicht viel, aber ab 1. Juli ist der Standort nicht mehr eigenständig, sondern als Ausbildungsbereich "Streitkräfte gemeinsame Taktische Feuerunterstützung/Indirektes Feuer" Munster unterstellt. "Munster ist weit weg - da kommt es zwangsläufig zu Schwierigkeiten", vermutet der 61-Jährige. Dass künftig kein General mehr vor Ort sein wird, sieht Hupka als Nachteil. Er übergibt heute offiziell die Führung an Oberst Fiepko Koolman.

Aber er ist froh, dass es den Standort Idar-Oberstein immer noch gibt. Vor drei Jahren begann, sagt Hupka, der "große Kampf" darum, die Ausbildungseinrichtung in Idar-Oberstein zu halten. Ein wichtiger Trumpf: der nahe Truppenübungsplatz in Baumholder.

Inzwischen kann sich Hupka vorstellen, dass in absehbarer Zukunft ein "internationales Ausbildungszentrum" in Idar-Oberstein eingerichtet werde. Auch hier sei der Truppenübungsplatz ein Pluspunkt. Aber auch der neue Simulator könne von Vorteil sein: "So etwas muss sich nicht jede Nation anschaffen." Schließlich werde das Geld immer knapper, die Aufträge aber nicht weniger. Gerade im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen "müssen die Nationen der Nato eng zusammenarbeiten". Und das am besten in Idar-Oberstein .

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