Eine Kaserne stellt sich vor

Idar-Oberstein · Tag der Garnison wird am kommenden Samstag, 9. Juli, in der Artillerieschule und der Klotzbergkaserne in Idar-Oberstein gefeiert. Was es damit auf sich hat, das berichtet Oberst Fiepko Koolman im Gespräch mit SZ-Redakteurin Melanie Mai.

 Blick auf die Artillerieschule in Idar-Oberstein. Foto: Eifler/Bundeswehr

Blick auf die Artillerieschule in Idar-Oberstein. Foto: Eifler/Bundeswehr

Foto: Eifler/Bundeswehr

Die Kaserne öffnet ihre Türen, was ist der Anlass dafür?

Fiepko Koolman: Das Jahr 2016 ist für die Garnisonsstadt Idar-Oberstein ein besonderes Jahr. Seit 60 Jahren sind hier Bundeswehr-Soldaten stationiert. Zunächst bezogen im April 1956 die ersten Angehörigen des Artillerielehrbataillons die Klotzbergkaserne, Ende Juni 1965 wurde dann auch die Artillerieschule aufgestellt. Gleichzeitig feiert auch unsere Teilstreitkraft, das Heer , in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Außerdem haben wir seit Ende 2014 auch das Artillerielehrbataillon 345, das aus Kusel nach Idar-Oberstein verlegt wurde, am Standort. Auch die Patenschaft mit der Stadt, die seit 1988 besteht, wird durch den Tag der Garnison weiterhin mit Leben gefüllt. Des Weiteren stellt dieser Tag auch eine Möglichkeit dar, mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen und diese für den Arbeitgeber Bundeswehr zu gewinnen. Insbesondere durch die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 steht die Bundeswehr in Konkurrenz zu zivilen Arbeitgebern, bietet aber dennoch weitreichende Karrieremöglichkeiten, nicht nur im militärischen Bereich, sondern eben auch im zivilen Sektor der Streitkräfte, zum Beispiel in den verschiedenen Laufbahnen der Beamten in der Bundeswehrverwaltung. Mehr als genug Gründe, gemeinsam mit der Bevölkerung zu feiern.

Was genau können die Besucher an diesem Tag machen?

Koolman: Den Besuchern bieten sich an diesem Tag vielfältige Möglichkeiten, sowohl in der Artillerieschule als auch in der Klotzbergkaserne. Wir gewähren unseren Gästen Einblicke in die simulatorgestützte Ausbildung, bieten Fahrten in Gefechtsfahrzeugen an und präsentieren Waffen und Gerät der Artillerietruppe, unter anderem auch bei Führungen durch die Lehrsammlung Artillerie . Daneben haben die Besucher auch die Chance, sich die Fähigkeiten und Strukturen einiger ziviler Behörden anzusehen, zum Beispiel Polizei , Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz (DRK). Auch unsere jüngsten Gäste kommen nicht zu kurz und können sich in der Hüpfburg austoben oder zum Kinderschminken gehen.

Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Koolman: Beim Tag der offenen Tür 2012 in der damals noch Rilchenbergkaserne genannten Artillerieschule hatten wir etwa 7500 Besucher. Mit dieser Zahl rechnen wir auch in diesem Jahr wieder, was auch ein wenig vom Wetter abhängen wird.

Bei der Artillerieschule hat sich in letzter Zeit viel getan. Ist die Akzeptanz in der Bevölkerung nach wie vor hoch?

Koolman: Ja, die Bevölkerung steht nach wie vor hinter Ihren Soldaten. Es gibt auch Reibungspunkte, insbesondere durch den Schießlärm auf dem nahen Truppenübungsplatz Baumholder. Durch die modernen Simulatoren und auch die geringer gewordene Stärke der Artillerietruppe ist dieser Lärm jedoch bereits deutlich zurück gegangen. Außerdem darf auch nicht vergessen werden, dass die Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber der Region ist. Auch deshalb ist die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung nach wie vor sehr hoch. Die Verbundenheit mit der Bevölkerung kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass der Oberbürgermeister unserer schönen Garnisons- und Patenstadt, Frank Frühauf, die Schirmherrschaft für den Tag der Garnison übernommen hat.

Der Tag der Garnison geht am kommenden Samstag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr über die Bühne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort