Ärger um schicke Nationalpark-Tassen

Nohfelden/Birkenfeld · Man wollte den Besuchern der Birkenfelder Leistungsschau etwas bieten, für den Nationalpark mit Tassen und Co. werben. Das kam bei Besuchern gut an, wird aber nicht überall geschätzt.

 Um den Nationalpark zu bewerben, haben Tourist-Information und VG Birkenfeld Merchandising-Produkte herstellen lassen. Foto: Konrad Funk/Nationalparkamt

Um den Nationalpark zu bewerben, haben Tourist-Information und VG Birkenfeld Merchandising-Produkte herstellen lassen. Foto: Konrad Funk/Nationalparkamt

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 Kaffeetassen sind eines der Merchandising-Produkte der VG Birkenfeld.Foto: NZ

Kaffeetassen sind eines der Merchandising-Produkte der VG Birkenfeld.Foto: NZ

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Zum Frühstück schon per Kaffeetasse in Kontakt zum Nationalpark? Herrliche Naturimpressionen unseres Nationalparks als Puzzle und Postkarten? Kugelschreiber aus Holz? Gibt es alles. Im Zuge der Birkenfelder Leistungsschau Ende Mai haben die Tourist-Information Birkenfelder Land und die Wirtschaftsförderung der VG Birkenfeld einige Merchandising-Produkte zum Thema Nationalpark kreiert und herstellen lassen. Kritiker sprechen von einem kontraproduktiven, unkoordinierten Alleingang der Birkenfelder, andere halten die Initiative für einen guten Anfang.

René Maudet, bei der VG-Verwaltung zuständig für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit, erläutert die Hintergründe: "Wir haben bereits im Februar erste Überlegungen angestellt: Wir wollten, passend zum Nationalpark, für die Leistungsschau attraktive Give-aways haben." Und die waren sehr gefragt: Rund 500 Kugelschreiber und 1000 Postkarten wurden verteilt. Maudet betont: "Von unserer Seite aus war das lediglich ein Antesten. Wir wollten den Besuchern etwas bieten." Er fragt angesichts der aktuellen Kritik : "Wer kümmert sich denn überhaupt ums Vermarkten? Da kommt ja nichts. Es sollte mit Blick auf unser Angebot nur ein Anfang sein. Mehr nicht. Wenn jemand von offizieller Seite die Produkte haben will, können sie bei uns zum Einkaufspreis geordert werden. Wir wollten sicher nicht vorpreschen oder mit einem Alleingang Fakten schaffen."

So sei ein Workshop zum Thema Merchandising geplant, bei dem die VG Birkenfeld die Gastgeberrolle übernehmen möchte: "Wir nehmen es in die Hand. Es gibt ja durchaus noch Erweiterungsbedarf, was die Produktpalette angeht", so Maudet.

Eigentlich "auf Lob gehofft" hatte Bürgermeister Bernhard Alscher für die Kreativität seiner Leute, "aber jetzt ist wieder alles falsch . . . Wir haben doch nur etwas gemacht, damit wir was haben. Das tut doch keinem weh." Wenn es denn irgendwann einmal offizielle Tassen und Kulis gebe, "dann stampfen wir unsere halt ein. Aber es gibt sie ja noch nicht, und die Leute wollen was Hübsches haben, was sie mitnehmen können." Alscher übt in diesem Zusammenhang harsche Kritik an der Regionalentwicklung des Landkreises: Solche Werbeprodukte hätte es schon zur Nationalparkeröffnung geben müssen: "Was haben wir denn bisher schon gemeinsam auf den Weg gebracht? Nichts! Ich sehe kein einziges konkretes Projekt."

Offizielle Merchandising-Artikel mit Logo soll es noch im Laufe des Sommers geben, verspricht Nationalparkamt-Leiter Dr. Harald Egidi: "Es hat ein wenig gedauert, bis wir die Markenrechte unter Dach und Fach hatten, aber es wird." Das Wildkatzenlogo kann jetzt schon genutzt werden, der dreifarbige Europarcs-Punkt wohl in den nächsten Wochen. Dann sind neben Tassen auch T-Shirts und sogar Schmuckstücke in Katzenkopfform geplant. Auch Postkarten mit den schönsten Nationalparkmotiven werden laut Egidi in Kürze vorliegen, die ersten beiden Prototypen - ohne Logo und Eindruck - mit atemberaubenden Fotos von Konrad Funk hatte die Saarland-Touristik schon bei der Eröffnung des Nationalparks präsentiert.

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