Pfälzer feiern mit US-Soldaten

Ramstein-Miesenbach · Feiern mit Lena und vielen Vereinen: Für den Rheinland-Pfalz-Tag ab heute in Ramstein hat die Gemeinde ein umfangreiches Programm gestrickt. Sie erwartet bis zu 200 000 Gäste.

Für einen Ort mit knapp 8000 Einwohnern ist Ramstein-Miesenbach ziemlich bekannt - und ziemlich gut bei Kasse. Beides hat mit der Ramstein Air Base zu tun, dem größten US-Militärflugplatz außerhalb der Vereinigten Staaten. Die Einrichtung, die auf dem Gelände des westpfälzischen Ortes unweit des Saarlandes liegt, ist Arbeit- und Auftraggeber für viele Menschen und Firmen in der Region, zudem geben die Soldaten auch privat einiges aus. Viele Leute verbänden mit dem Namen Ramstein allerdings nur die Air Base und das Flugtagunglück von 1988, sagt Bürgermeister Klaus Layes (CDU ). Dass Ramstein-Miesenbach über den Flugplatz hinaus einiges zu bieten habe und man dort gut leben könne, wollen der Ort und die gleichnamige Verbandsgemeinde vom heutigen Freitag an beim "Rheinland-Pfalz-Tag" demonstrieren, der in Wahrheit ein Wochenende ist. Drei Tage lang soll gefeiert werden - mit einem Programm, dessen Spanne von ESC-Gewinnerin Lena bis zum Info-Stand der Landeskriporeicht. "Das wird eine schöne, stimmungsvolle Sache für die Familien des Landes", sagt Layes, der auch Bürgermeister der Verbandsgemeinde ist. Er rechnet mit bis zu 200 000 Besuchern.

Zum Rheinland-Pfalz-Tag kam die Verbandsgemeinde auch, weil es dem nahen Kaiserslautern finanziell nicht gut geht. Die Heimatstadt der Fußballlegende Fitz Walter hatte das 32. Landesfest ausrichten wollen, machte aus Kostengründen aber einen Rückzieher. Ramstein-Miesenbach , das in diesem Jahr das 800-jährige Bestehen von Ramstein - dem größeren Teil der Ortsgemeinde - feiern wollte, hob den Finger und bekam im Mai 2014 den Zuschlag. Im 5500 Einwohner zählenden Ramstein soll das Fest über die Bühne gehen.

Mit der Entscheidung für Ramstein bleibe der Rheinland-Pfalz-Tag in der Region, zudem erfülle die Stadt alle "infrastrukturellen Voraussetzungen" dafür, erklärt der Landesfestkoordinator der Staatskanzlei, Steffen Bungert. Sie habe genügend Flächen und Plätze, eine geeignete Strecke für den Festzug und genügend Hotels für die Mitwirkenden. Die Verkehrsanbindung sei gut, der Bahnhof liege mitten in der Stadt. "Das sind alles so Sachen, die den Ausschlag geben."

Mehr als 70 Nationen leben in der Verbandsgemeinde. Sie bemühe sich immer wieder um ausländische Mitbürger. "Das ist eine sehr internationale Stadt", sagt Bungert - und verspricht: "Dieser Aspekt des Miteinanders der Nationen wird sich wie ein roter Faden durch den Rheinland-Pfalz-Tag ziehen." Die Dominanz der US-Amerikaner ist dabei nicht zu übersehen. Vieles ist auf sie ausgerichtet. Mindestens 7000 leben in der 17 000 Einwohner zählenden Verbandsgemeinde

Das Verhältnis der Pfälzer zu den Amerikanern bezeichnet Bürgermeister Layes als "eigentlich unproblematisch". Sie seien die "people next door", die Leute nebenan, viele Einheimische hätten an sie vermietet. Auch darum gehe es beim Rheinland-Pfalz-Tag: Zu zeigen, dass man mit den Amis vernünftig Tür an Tür leben könne.

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