Bilderreise durch 150 Jahre Wallerfangen

Wallerfangen. So manches hat sich geändert in Wallerfangen. Wo jetzt das Rathaus steht, umringt von einer großen Freifläche, Brunnen und Bäumen, da stand einst eine wuchtige Steingutfabrik - mit hohen Schornsteinen und dicken Außenmauern. 1931 wurde sie abgerissen

 Heimatforscher Markus Battard hat Fotos, Zeichnungen und Dokumente sortiert und einen Bildband erstellt. Foto: Sascha Schmidt

Heimatforscher Markus Battard hat Fotos, Zeichnungen und Dokumente sortiert und einen Bildband erstellt. Foto: Sascha Schmidt

Wallerfangen. So manches hat sich geändert in Wallerfangen. Wo jetzt das Rathaus steht, umringt von einer großen Freifläche, Brunnen und Bäumen, da stand einst eine wuchtige Steingutfabrik - mit hohen Schornsteinen und dicken Außenmauern. 1931 wurde sie abgerissen.Das ist nur eine prägende Veränderung in Wallerfangen, die Markus Battard in seinem neuen Bildband über die Geschichte seiner Heimatstadt beschreibt. "In dem Buch möchte ich den Wandel von Wallerfangen zeigen", sagt der 50-jährige Gerichtsvollzieher. Über 300 Fotos und Zeichnungen hat er dafür zusammengetragen. In Begleittexten erzählt er die Geschichten hinter den Bildern.

Vielen historischen Aufnahmen stellt Battard aktuelle Fotos gegenüber. So wie beim "Schwarzen Schloss": Aus Trauer über den frühen Tod ihres Sohnes ließ Gräfin Marie Guilleminot das Gebäude mit schwarzem Teer anstreichen. Das war 1859. 20 Jahre später kaufte Nicolas-Adolphe de Galhau das Gebäude und entfernte den Teeranstrich. Heute ist darin das Kinderheim des St. Nikolaus-Hospitals untergebracht. Im Buch lässt sich diese Entwicklung nachvollziehen.

"Wallerfangen ist ein unheimlich geschichtsträchtiger Ort", erklärt Battard seine Leidenschaft für die Heimatkunde. Ein Jahr lang hat er intensiv an dem Buch gearbeitet. "Einmal habe ich bis ein Uhr nachts daran gesessen. Morgens um fünf ging es weiter", erzählt er und lacht. "Das war manchmal richtige Knochenarbeit."

Battard ist Mitglied im Verein für Heimatforschung Wallerfangen. Bei einer Sitzung kam ihm die Idee, das Bildarchiv des Vereins zu digitalisieren. Das fand breite Zustimmung in der Runde. Freiwillige gab es aber erstmal nicht. "Ein bisschen Engagement ist sicher nicht verkehrt", dachte sich Battard und übernahm die Aufgabe schließlich selbst.

Prompt bekam er 2000 Bilder nach Hause. "Die habe ich erstmal wochenlang sortiert und danach eingescannt", sagt er. Mittlerweile ist das Archiv des Vereins auf über 7000 Bilder angewachsen und Battard zum Archivar des Heimatmuseums in Wallerfangen geworden. Durch die Digitalisierung hatte er große Teile des Archivs im Kopf. Beim Sortieren kristallisierten sich bereits erste Schwerpunkte heraus. Daran knüpfte er bei der Arbeit am Bildband an: "Erst habe ich die Themen grob sortiert, dann wurde es immer feiner." Das Ergebnis: 220 Seiten voller Details über Wallerfanger Menschen und Orte in den vergangenen 150 Jahren.

Auf einen Blick

"Wallerfangen - Eine Zeitreise in Bildern" von Markus Battard erscheint im Juni im Selbstverlag des Autors. Auf 220 Seiten versammelt der Bildband über 300 Abbildungen zur Geschichte Wallerfangens ab 1860. Das Buch kostet 18 Euro und wird in Wallerfangen im Rathaus, in der Parkapotheke und in der Volksbankfiliale erhältlich sein sowie beim Autor persönlich. ssch

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