Beispiel für solidarische Gemeinschaft

Büschfeld · Viele lobende Worte und Anerkennung gab es beim traditionellen Familienabend der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Ortsgruppe Mittlerer Hochwald, in der Schlossberghalle Büschfeld.

 Die Jubilare der IG Bergbau, Chemie, Energie, Ortsgruppe Mittlerer Hochwald. Foto: Erich Brücker

Die Jubilare der IG Bergbau, Chemie, Energie, Ortsgruppe Mittlerer Hochwald. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Vorsitzender Rolf Welter begrüßte knapp 100 Mitglieder, sowie Heiko Metzger von der IGBCE-Bezirksleitung Saarbrücken. "Ein guter Besuch und somit ein würdiger Rahmen für unsere Jubilarehrung", betonte Welter. Diese stand im Mittelpunkt des Abends.

Noch als Pensionär dabei

Für 60-jährige Treue zur Gewerkschaft wurde Johann Lieser (Noswendel) ausgezeichnet. Lieser ist 1952 erstmals in die Grube Camphausen eingefahren. Bis zur Pensionierung in 1988 verdiente er den Lebensunterhalt für seine Familie in den Gruben Velsen und Göttelborn. "Aus Solidarität zu den Arbeitern von heute bin ich gerne in der Gewerkschaft geblieben", erzählt der 75-jährige Bergmann. 40 Jahre sind in der Mitgliederkartei Kunibert Buchheit (Altland), Manfred Mertes (Wadrill) und Toni Peters (Bardenbach) aufgeführt und wurden ebenso geehrt wie Monika Klauck und Monika Müller (beide Lockweiler), Martin Leidinger (Bardenbach), Herbert Laudes (Noswendel), Ralf Schröder (Lockweiler), Arno Veit (Noswendel) und Edmund Veit (Bardenbach), die 25 Jahre der Gewerkschaft angehören. "Für eure Treue und solidarische Mitarbeit bei der Verwirklichung wichtiger gewerkschaftlicher Ziele darf ich im Namen der Ortsgruppe Dank aussprechen", gratulierte Welter und wünschte weiter alles Gute, Gesundheit und persönliches Wohlergehen.

Darüber hinaus betonte Welter, dass die Existenz der Gewerkschaften heute wichtiger denn je sei, denn man könne die Eurokrise nicht damit überwinden, in dem man Arbeitern, aber auch Rentnern die Lasten der Fehlentscheidungen aus Politik und Unternehmen aufbürdet. "Das schafft sozialen Unfrieden", so Welter weiter. Die nächste große Herausforderung sei die Energiewende. Des Weiteren blickte Welter auf Entscheidungen des Gewerkschaftskongresses zurück, der die nächste Bundesregierung in die Pflicht nahm, sich für faire Löhne und flexible Beschäftigung einzusetzen. Die Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte müssen erweitert werden. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro wurde gefordert.

Es sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr, sich mit anderen solidarisch zu erklären, sagte Welter. "Für diese solidarische Gemeinschaft sind unsere Jubilare das beste Beispiel und Vorbilder für die junge Generation", betonte Welter.

Hoffnung auf vernünftige Rente

Auch Heiko Metzger dankte den Kollegen für ihre Treue, mit der sie die Ortsgruppe zu einer starken Organisation entwickelt und die Durchsetzung der berechtigten Interessen der Arbeitnehmer verfolgt haben. Er sprach die Hoffnung aus, dass gute Arbeit gutes Entgelt aber auch eine vernünftige Rente einbringen müsse, damit die Arbeitnehmerschaft später nicht zum Sozialamt gehen müssen. "Die Jubilare geben mit ihrer Treue die Möglichkeit, dass die Gewerkschaften etwas gestalten können. Wichtig ist es, dabei zu sein, dabei zu bleiben und neue Mitglieder zu gewinnen," sagte Metzger. Dann könne man gemeinsam neue Wege gehen.

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