30000 Schindeln bedecken die 22 Kuppeln der Sommerkirche

Merzig-Wadern. Bei Goritzky liegt, inmitten der tiefsten Provinz, das Kirillow-Beloserski-Kloster, eines der ehemals bedeutendsten Klöster Russlands. Der Ort liegt südlich des Weißen Sees und dient als Ausgangspunkt für eine Besichtigung des ca. 7 km von der Anlegestelle entfernten Kirillow-Beloserski-Klosters. Gegründet im 14 Jh., erreichte es im 18 Jh

 Eines der für diese Landschaft typischen Holzhäuser.

Eines der für diese Landschaft typischen Holzhäuser.

 Ein Chorständchen als Willkommensgruß. Fotos: SZ/Albert Lang

Ein Chorständchen als Willkommensgruß. Fotos: SZ/Albert Lang

Merzig-Wadern. Bei Goritzky liegt, inmitten der tiefsten Provinz, das Kirillow-Beloserski-Kloster, eines der ehemals bedeutendsten Klöster Russlands. Der Ort liegt südlich des Weißen Sees und dient als Ausgangspunkt für eine Besichtigung des ca. 7 km von der Anlegestelle entfernten Kirillow-Beloserski-Klosters. Gegründet im 14 Jh., erreichte es im 18 Jh. den Höhepunkt seines Reichtums und ist heute Museum für Geschichte und Architektur. Im Kloster hatte die Ikonenmalerei einen besonderen Stellenwert. Seit dem 16 Jh. war das Kloster auch ein Verbannungsort für Regimegegner. Apropos Klöster und Kirchen. Hier wurden wir immer von Chören empfangen, die uns mit ihrem gregorianischen Gesang begeisterten. Wir waren nie kleinlich, ein Trinkgeld zu geben. Denn oft ist dies die einzige Einnahmequelle. Viele Künstler und Sänger finden keine Arbeit. Die Schiffsfahrt geht weiter durch den Onegasee mit seinen 1650 Inseln, die von der letzten Eiszeit geformt wurde. In diesen unberührten Landschaften liegt eine fast mystische Stimmung. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich ein Kirchenensemple auf mit schindelholzgedeckten Zwiebeltürme, die silbern glänzen. Wir erreichen die Insel Kischi, den nördlichsten Punkt unserer Kreuzfahrt. Eingebettet in eine märchenhafte Naturlandschaft befindet sich hier ein zum Unesco-Kulturerbe zählendes Freilichtmuseum mit Denkmälern nordrussischer Holzarchitektur. Bereits im 11 Jh. soll die Insel Kischi besiedelt worden sein. Während eines ca. zweistündigen Rundgangs über die Insel sahen wir uns einige der 82 verschiedenen Bauwerke an, die seit 1966 in einem Freilichtmuseum vereint sind. Die 33 Kuppeln der zwei Kirchen und des Glockenturms sind schon von weitem zu sehen. Die Christi-Verklärungskirche wurde 1714 errichtet. 30000 Schindeln bedecken die 22 Kuppeln der Sommerkirche. Diese 37 m hohe Kirche wurde, einer Legende zufolge, ohne Nägel von nur einem einzigen Mann mit nur einem einzigen Werkzeug, der Axt, erbaut. Außergewöhnliche Beispiele der Holzarchitektur sind die über 100 Jahre alten Bauernhäuser. Sie vermitteln einen guten Einblick in die typischen Lebensgewohnheiten jener Zeit. An Bord unseres Schiffes kam nie Langeweile auf. Es gab Unterhaltungsmusik im Tanzsalon, wie Auftritte von bekannten Russischen Künstlern und Sängern. Wer selbst aktiv sein wollte, konnte sich am Russischsprachkurs, Tanzunterricht, am Frühsport oder Walking beteiligen. Modenschauen oder Quizabende wurden geboten, wie das unvergessliche Wodkaseminar mit russischen Trinksprüchen - Traumschiffatmosphäre "light" . Die Animateure waren zumeist Studentinnen, die am Tag als Dolmetscher, Verkäuferin oder an der Rezeption des Schiffes arbeiten. Wer die Ruhe genießen mochte, fand auch dazu genügend Gelegenheit. Besonders beeindruckend waren die Sonnenuntergänge. < Wird fortgesetzt.

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