25 Jahre Hilfe für Kinder und JugendlicheKrisen abfangen, Betreuung ausbauen

Merzig/Kreis Saarlouis. Aus einem ehrenamtlichen Freundeskreis hat sich in 25 Jahren eine überregional wirkende Organisation für Jugendhilfe und Sozialarbeit mit 229 Mitarbeitern entwickelt. In seinem Jubiläumsjahr engagiert sich das Sozialwerk Saar-Mosel mit Sitz in Merzig an 19 Standorten im Saarland, neun sind es in Rheinland-Pfalz

Merzig/Kreis Saarlouis. Aus einem ehrenamtlichen Freundeskreis hat sich in 25 Jahren eine überregional wirkende Organisation für Jugendhilfe und Sozialarbeit mit 229 Mitarbeitern entwickelt. In seinem Jubiläumsjahr engagiert sich das Sozialwerk Saar-Mosel mit Sitz in Merzig an 19 Standorten im Saarland, neun sind es in Rheinland-Pfalz. Auf eine "erfolgreiche Bilanz im Dienste der Gesellschaft" blickt der Verein, der sein 25-jähriges Bestehen dieser Tage mit einer Fachtagung in Orscholz feierte, gegenüber der SZ zurück.Das Ziel des Vereins sei heute noch dasselbe wie bei der Gründung am 13. Januar 1986, erklärt Harald Komes, Fachbereichsleiter für die Kita-Einrichtungen des Sozialwerks. "Wir wollen Familien und vor allem Kindern und Jugendlichen helfen. In kleinen professionellen Einheiten bieten wir Beratung, Begleitung oder Betreuung an." Das Anliegen der Organisation sei, "dem gesellschaftlichen Wandel und daraus entstehenden Veränderungen in der Familie gerecht zu werden. Unser Ansatz ist, die Hilfe nah am Menschen zu leisten." Seit 1990 ist die gemeinnützige Organisation als freier Träger sozialer Einrichtungen anerkannt. Sie kooperiert mit Kommunen, Jugendämtern und anderen Trägern der Sozialarbeit und Jugendhilfe.

Nah am Menschen wirkt das Sozialwerk schwerpunktmäßig im Grünen Kreis. Unter seiner Trägerschaft stehen Kindertagesstätten in Merzig, Oberleuken und Besseringen. Außerdem wirken fest angestellte Erzieher, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder Psychologen des Vereins in Betreuenden Ganztagsschulen, Beratungsstellen oder in stationären Wohngruppen (in Besseringen und in Brotdorf).

Allein im Landkreis Merzig-Wadern profitieren derzeit fast 1000 Kinder und Jugendliche von den Angeboten des Vereins, erklärt Komes. "770 sind es im Ganztagsschul-Bereich an Grund- und weiterführenden Schulen, 180 im Bereich der Kindertagesstätten und Wohngruppen." Nicht zu beziffern sei die Zahl der Hilfesuchenden, die der Verein im Zuge seiner "sozialraumorientierten Arbeit" unterstütze. Dazu zähle etwa die Beratung im Familienzentrum Merzig-Stadtteile, wo verschiedene Organisationen kostenlose Hilfen für Eltern und Kinder anbieten, die "zu Hause Probleme haben und nicht weiter wissen". In der anonymen Beratung werde ausgelotet, ob eine Jugendhilfe möglich sei, ohne den "Amtsweg" über das Jugendamt einzuleiten, das bei Kindeswohlgefährung allerdings eingreifen müsse.

Auch künftig werde sich das Sozialwerk, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV), nicht nur im Grünen Kreis an vielen Stellen in der präventiven, helfenden und heilenden Sozialarbeit mit Fokus auf Jugend- und Familienhilfe einsetzen.

"Der gesellschaftliche Wandel wird vielschichtiger, Familien stehen vor neuen Problemen", sagt Komes. "Unterdessen wird die Finanzierung unserer Projekte schwieriger, was mit politischen Vorgaben zusammenhängt. Aber unsere Hilfe wird gebraucht und wir hoffen, dass wir sie auch in Zukunft weiter ausbauen können". Denn: "Ich bin überzeugt, dass gemeinnützige Organisationen im sozialen Bereich ihren Beitrag dazu leisten, dass die Welt nicht schlimmer wird."

Kontakt zum Sozialwerk Saar-Mosel, Schankstraße 15, Merzig unter der Telefonnummer (0 68 61) 9 39 23 31.

mosel.de

Merzig. Das Sozialwerk Saar-Mosel baut seine Aktivitäten in Merzig aus. Zwei neue Standorte wird der Verein in seinem Jubiläumsjahr eröffnen. Voraussichtlich im März entsteht eine Kriseninterventionsstelle für Kinder und Jugendliche in der Saarbrücker Allee.

Harald Komes vom Sozialwerk erklärt: "Es handelt sich um eine Inobhutnahmestelle mit Clearingangebot. Wir schaffen dort acht Plätze für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren." In der Einrichtung würden Betroffene aufgenommen, die das Jugendamt kurzfristig aus ihren Familien "herausholen" müsse. Vor Ort solle "der erste Druck der Krise abgefangen werden" (Komes), dann werde entschieden, ob die Betroffenen zurück in die Familie geführt oder in eine stationäre Wohngruppe vermittelt werden könnten.

Eine Krippe mit 20 Plätzen eröffnet das Sozialwerk Saar-Mosel voraussichtlich im August. Standort sei im alten Hallenbad in Bahnhofsnähe, sagt Komes: "Betreut werden dort Kinder im Alter von acht Wochen bis zum dritten Lebensjahr".

Hier kooperiere der Verein mit der Stadtverwaltung Merzig. "Unsere Einrichtung wird ein Teil des kommunalen Ausbaus der Krippenplätze. Hintergrund ist die Erfüllung des gesetzlichen Anspruchs auf einen Kita-Platz ab 2013." kes

Hintergrund

 Das Sozialwerk setzt auf Erlebnispädagogik. Foto: Verein

Das Sozialwerk setzt auf Erlebnispädagogik. Foto: Verein

Aktiv ist das Sozialwerk Saar-Mosel an insgesamt 28 Standorten im Saarland (siehe Infografik) und in Rheinland-Pfalz. Im benachbarten Bundesland betreibt der freie Träger der Jugendhilfe neun Beratungs- oder Betreuungseinrichtungen. Jene befinden sich in Brockscheid (Kreis Daun) und Karl (Kreis Bernkastel-Kues), außerdem in Trier, Konz, Saarburg, Irsch, Serrig, Freudenburg und Hentern-Lampaden (Kreis Trier-Saarburg). kes

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