Vorerst Entwarnung für die Jugendhilfe im Saarland

Orscholz. Zu seinem 25. Geburtstag hat das Sozialwerk Saar-Mosel gestern anstelle einer Feier eine Tagung organisiert. Das Sozialwerk, das im Saarland und in Rheinland-Pfalz zahlreiche Jugendhilfe-Einrichtungen unterhält, hatte im Cloef-Atrium in Mettlach-Orscholz das Thema Schuldenbremse und ihre Auswirkungen auf die Jugendhilfe in den Fokus gestellt

Orscholz. Zu seinem 25. Geburtstag hat das Sozialwerk Saar-Mosel gestern anstelle einer Feier eine Tagung organisiert. Das Sozialwerk, das im Saarland und in Rheinland-Pfalz zahlreiche Jugendhilfe-Einrichtungen unterhält, hatte im Cloef-Atrium in Mettlach-Orscholz das Thema Schuldenbremse und ihre Auswirkungen auf die Jugendhilfe in den Fokus gestellt. Rund 70 kommunale Vertreter aus dem Jugend- und Sozialbereich nahmen teil. In ihrer Begrüßung gab Sozialministerin Monika Bachmann (CDU) vorerst Entwarnung. "Die Jugend- und Familienhilfe hat im Haushalt 2012 keine Einsparung erfahren. Die Finanzierung der Streetworker wurde sogar erhöht." Das Saarland müsse zwar kräftig sparen, "doch wir werden alles daran setzen müssen, die Jugendhilfe-Ausgaben konstant zu halten oder sogar auszuweiten".Das Bild, das die Referenten zeichneten, war nicht gerade optimistisch. Da das Saarland bis 2030 ein Fünftel seiner erwerbsfähigen Bevölkerung verlieren werde, werde die Jugendhilfe immer wichtiger, sagte Volker Giersch, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK). "Sie ist eine wertvolle Arbeit, die dazu beiträgt, Jugendliche in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren." Er fügte hinzu, dass das Saarland über seine Verhältnisse lebe und das Ziel des Null-Defizits nur über Personalabbau im öffentlichen Dienst zu erreichen sei.

Michael Krause, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverband für Rheinland-Pfalz und das Saarland, sagte, dass die politische Klasse angesichts des Niedergangs der kommunalen Finanzen versagt habe. "Die Kommunen werden sich die Jugendhilfe ohne eine gesellschaftliche Umverteilung nicht mehr leisten können." Einigkeit herrschte bei allen Rednern darin, dass die Ausgaben für die Jugendhilfe aufgrund ihres präventiven Charakters eine Zukunftsinvestition seien. mwi

Foto: Becker&Bredel

Foto: IHK

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