Zweibrücken: 100. Turnerjahrmarkt steht vor der Tür Es geht wieder rund – zum 100. Mal
Zweibrücken · VTZ feiert mit Turnerjahrmarkt besonderes Jubiläum. Täglich 50 Liter Freibier. Hohe Sicherheitsauflagen kosten Geld.
Ob sich das die Menschen in Zweibrücken einst hatten vorstellen können? Dass aus einem Treiben mit ein paar Gauklern und Marktschreiern einmal eine große Veranstaltung werden würden – die in ferner Zukunft gar das 100. Jubiläum feiern könnte?
Diese ferne Zukunft ist da. Und das, was einst so klein begann, ist ein Besuchermagnet geworden: der Turnerjahrmarkt der VTZ; alternativ auch „Pingschdmargd“ genannt.
Dieses Jahr steht das große Jubiläum an. Der 100. Markt. Stolz informierten Vereinsvorstand Winfried Tänzer und Marktmeister Peter Stauch am Montag darüber. Die Veranstaltung startet am Freitag, 26. Mai um 17 Uhr und endet am Dienstag, 30. Mai, mit einem großen Jubiläums-Feuerwerk kurz nach 22 Uhr.
Tänzer und Stauch blickten zurück auf die Anfänge. Der Vorläufer des heutigen Turnerjahrmarktes begann wohl im Jahr 1903, sagte Tänzer. Einige Gaukler und Händler hätten das Zweibrücker Publikum unterhalten. „Der eigentliche Turnerjahrmarkt der VTZ, wie wir ihn heute kennen, startete nach dem Zweiten Weltkrieg.“
Der 100. Pfingstmarkt – da muss etwas geboten werden. Obwohl die Kassenlage aufgrund strenger Sicherheitsvorschriften nicht einfach ist. Aber man habe Glück, es gebe in diesem Jahr als Besonderheit Sponsoren. So werden dank der Spende einer Brauerei jeden Tag im Biergarten auf dem Festplatz 50 Liter Freibier ausgeschenkt. „Das Freibier gibt es immer zu unterschiedlichen Zeiten“, sagte Tänzer. Und Stauch nennt den nachvollziehbaren Grund: „Wäre es ein fester Zeitpunkt, würde es vorher am Biergarten einen Massenandrang geben.“
Die VTZ schätzt, dass die 50 Liter binnen einer halben Stunde ausgeschenkt sein dürften. Fließt der Gerstensaft umsonst, sind die Kehlen meist besonders trocken. In der Zeit des Freibier-Ausschanks haben übrigens auch die Schausteller die Spendierhosen an: Dann gelten ermäßigte Preise für Fahrgeschäfte.
42 Schausteller haben für dieses Jahr bislang zugesagt. Die kleinen Krämerläden seien nicht mehr so wie früher dabei, diese würden mittlerweile lieber über das Internet ihren Handel betreiben.
„Wir haben erstmals wieder einen Fischmarkt auf dem Platz“, freut sich Tänzer. Eine Firma aus Blieskastel habe zugesagt.
Ein abwechslungsreiches Musik- und Kultur-Programm wurde zusammengestellt. Im Biergarten spielen am Freitag Take Five und am Samstag tritt die Firma Holunder auf. Sonntag ist dann ein bunter Nachmittag mit dem Zauberer Tonga, Alleinunterhalter Kusch, KVZ-Tanzgarde und VTZ-Kindergarde. Als besonderes Schmankerl tritt Heike Förch in ihrer Paraderolle als „Es Allerschenschd“ auf – Förch komme extra von ihrem Wohnort in Basel nach Zweibrücken gereist.
„Am Sonntag ehren wir dann auch die VTZ-Basketballer, diese feiern ihre Meisterschaft“, sagt Stauch. Montag tritt dann Double Shot auf, am Dienstag der Shanty-Chor.
Am Dienstag gibt es um elf Uhr wieder einen kommunalpolitischen Frühschoppen und am Abend, kurz nach 22 Uhr, ein Feuerwerk. Es wird diesmal besonders groß und zirka 15 Minuten dauern.
Rein ehrenamtlich plant und organisert die VTZ das alles. Das sei nicht einfach für den Verein. „Die Kosten laufen uns davon“, sagt Stauch. Leider gebe es in der Stadt keinen Etat für diesen Markt – im Gegensatz zu anderen Städten.
Erschwerend komme das neue, strenge Polizeigesetz des Landes mit seinen hohen Sicherheitsauflagen dazu, es müssten Security-Kräfte verpflichtet werden; Ehrenamtler der VTZ würden diese unterstützen.
Dennoch wolle man weiterhin keinen Eintritt erheben, es werde am Eingang aber um eine Spende gebeten. Eine wichtige Finanzierungsquelle sind natürlich auch die Schausteller; diese leisten mit der Platzgebühr zudem ein Scherflein für das Musikprogramm.
Öffnungszeiten: Freitag 17 bis 24 Uhr, Samstag und Sonntag 13 bis 24 Uhr, Montag 13 bis 23 Uhr, Dienstag elf bis 23 Uhr (Abschluss mit Feuerwerk).
