Wird die Umkleide saniert?

Zweibrücken · 1,4 Millionen Euro soll die Sanierung des Umkleidegebäudes des Westpfalzstadions einschließlich energetischer Maßnahmen kosten, der Bund 90 Prozent davon zahlen. Eine Teilsanierung ohne Zuschüsse käme die Stadt teurer zu stehen, folgte der Stadtrat klar Oberbürgermeister Pirmann. Es gab aber auch heftige Kritik.

90 Prozent Zuschuss vom Bund: Diese (wenn auch vage) Möglichkeit will sich der Zweibrücker Stadtrat nicht entgehen lassen. Und hat deshalb beschlossen, sich für das Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" zu bewerben. Für 1,4 Millionen Euro soll das Umkleidegebäude im Westpfalzstadion saniert werden, einschließlich "energetischer Musterlösungen". Bundesweit werden im Januar/Februar die besten circa 100 Projekte ausgewählt. Die vier Grünen und Volker Neubert (CDU ) enthielten sich - man gönne den Nutzern eine Aufwertung, aber 1,4 Millionen Euro seien zu viel für die Sanierung eines Umkleidegebäudes, zumal der Heizkessel schon mal erneuert worden sei. Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) riet, "aus Verantwortung zuzustimmen, so können Sie Schaden von der Stadt abwenden". Denn eine (nicht bezuschusste) Teilsanierung käme die Stadt teuerer als das beim Bund beantragte Gesamtpaket. Ohne energetische Sanierung erreiche man nicht die für das Programm erforderliche Millionengrenze. Die Pläne für die Umkleideräume lägen schon länger in der Schublade und seien dringend: "Da sieht's aus wie in den 50er/60er-Jahren in den Toiletten einer Dellfelder Dorfkneipe." Neubert sprach dennoch von einer "Luxussanierung", er habe sich vor Ort umgesehen: Holzbänke, Toiletten und Duschen erschienen ihm noch in ausreichendem Zustand. Ganz anders sah das sein Fraktionschef Christoph Gensch: Er mache seit 30 Jahren dort Sport, eine Sanierung sei überfällig - auch energetisch, da der Warmwasserverbrauch durch die vielen duschenden Sportler "extrem hoch" sei. SPD-Fraktionschefin Sabine Wilhelm mahnte: "Man kann nur im Lotto gewinnen, wenn man auch tippen tut." Das Westpfalzstadion sei "ein Aushängeschild für unsere Stadt". Auf die Chance auf eine 90-Prozent-Förderung wolle sie nicht verzichten. Ihre Frage, ob er ein anderes Projekt vorschlage, ließ Grünen-Fraktionschef Norbert Pohlmann unbeantwortet.

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