Zugang zum Gleis Saarland ist bei stufenlosen Bahnsteigen bundesweit Schlusslicht

Saarbrücken/Berlin · 71,4 Prozent der Bahnsteige sind für ältere oder behinderte Menschen schlecht zu erreichen. Laut dem Verband Allianz pro Schiene schneidet kein Bundesland schlechter ab.

 Für Menschen mit Behinderungen gestaltet sich der barrierefreie Zugang zu vielen Bahnhöfen in Deutschland schwierig.

Für Menschen mit Behinderungen gestaltet sich der barrierefreie Zugang zu vielen Bahnhöfen in Deutschland schwierig.

Foto: dpa/Marijan Murat

An mehr als einem Fünftel der Bahnhöfe im Saarland haben es Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen schwer, zu den Gleisen zu gelangen. Es fehle an Aufzügen, Rolltreppen oder Rampen, teilte die Allianz pro Schiene am Mittwoch mit. Mit 71,4 Prozent stufenfrei erreichbaren Bahnsteigen bildet das Saarland das Schlusslicht im Ländervergleich. Rheinland-Pfalz landet mit 80,7 Prozent auf Rang 12. Am besten schneidet Schleswig-Holstein ab (96,8 Prozent), der Bundesdurchschnitt liegt bei 83,5 Prozent. Die Allianz pro Schiene ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die stärkere Nutzung des Schienenverkehrs einsetzt. Das Bündnis hat die Statistik nach eigenen Angaben anhand einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion erstellt.

Bei der Erhebung wurde geprüft, wo der Zugang zum Bahnsteig möglich ist, ohne Stufen überwinden zu müssen. Barrierefreiheit im umfassenden Sinne ist laut Allianz pro Schiene jedoch mehr als Stufenfreiheit. Für eine barrierefreie Zugfahrt im umfassenden Sinne müsse die gesamte Reisekette so organisiert sein, dass alle mobilitätseingeschränkten Reisenden wie Rollstuhlfahrer, Blinde oder Gehörlose den Zug allein benutzen könnten. Dazu lägen jedoch keine aktuellen Daten vor.

(dpa)
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