Zweibrücker Werk IG Metall: Warnstreik legt Produktion bei Kubota lahm

Zweibrücken · Der Ruf nach acht Prozent mehr Lohn wird auch mit der guten Lage von Unternehmen wie dem Kleinbagger-Hersteller begründet.

Auch Delegationen aus anderen Firmen unterstützten den Warnstreik bei Kubota – eines von vielen Unternehmen, die laut IG Metall dank sehr guter Auftragslage acht Prozent Lohnerhöhung gut verkraften könnten.

Auch Delegationen aus anderen Firmen unterstützten den Warnstreik bei Kubota – eines von vielen Unternehmen, die laut IG Metall dank sehr guter Auftragslage acht Prozent Lohnerhöhung gut verkraften könnten.

Foto: Volker Baumann

Der Tarifkonflikt in der Metallbranche hat jetzt auch Auswirkungen auf das Kleinbagger-Unternehmen Kubota am Standort Zweibrücken. Bereits ab fünf Uhr versammelten sich am Donnerstagmorgen Warnstreikende in der Einfahrt des Kubota-Werksgeländes. Mit Trommeln, Transparenten, Fahnen und Bengalos machten sie auf die aktuelle Situation in der Metall- und Elektroindustrie aufmerksam. Bei Kubota in Zweibrücken sind zurzeit 720 Beschäftigte, die in unterschiedlichen Schichtmodellen arbeiten.

Gewerkschaftssekretärin Sabrina Marx von der IG Metall Homburg-Saarpfalz den Warnstreik bei Kubotal. Den Protest am frühen Morgen vor dem Werktor begleiteten auch Delegationen von Bosch, Bosch Rexroth, Thyssen-Krupp, Pallmann, John Deere, Tadano und Casar.

In einer kurzen Ansprache sagte Marx, die Forderung nach acht Prozent mehr Lohn sei „bitter nötig“. Das Angebot der Arbeitgeber („3000 Euro verteilt auf 30 Monate“) dagegen „grenzt schon an eine Unverschämtheit“. Marx fragte die Warnstreikenden rhetorisch: „Ist das der Dank, dass Ihr doch erst dafür gesorgt habt, dass die überragende Zahl der Unternehmen trotz Krisen richtig gutes Geld verdient?“ Sie sage ganz klar: „Nein! Sozialpartnerschaft ist keine Einbahnstraße. Punkt. Hohe Auftragslage, hohe Gewinne, wer die Fakten kennt, will acht Prozent!“ Hinzu komme die (derzeit sogar noch deutlich höher liegende) Inflation. Marx sagte dem Merkur, sowohl in der Frühschicht als auch der Spätschicht jeweils (rund 300 Beschäftigte) habe die Zweibrücker Kubota-Produktion komplett stillgestanden.

In einer Pressemitteilung schreibt die IG Metall: „Kubota hat eine hohe Auftragslage und laut Kubota soll das Jahr 2022 zum Rekordjahr werden. Die Menschen bei Kubota leisten Unglaubliches und haben auch eine kräftige Entgelterhöhung verdient.“

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