Fahrbahnteiler Rimschweiler An der Vollsperrung führt kein Weg vorbei

Zweibrücken · Ein Vertreter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) hat im Ortsbeirat Rimschweiler die Rahmenbedingungen für den Bau des Fahrbahnteilers erläutert.

Am 9. Januar des kommenden Jahres soll mit dem Bau des Fahrbahnteilers vor dem Ortseingang von Rimschweiler (Bild) begonnen werden. 500 000 Euro nimmt der Bund für ein 90 Meter langes Bauprojekt in die Hand. Wegen der achtwöchigen Vollsperrung gibt es im Stadtteil viel Unmut.

Am 9. Januar des kommenden Jahres soll mit dem Bau des Fahrbahnteilers vor dem Ortseingang von Rimschweiler (Bild) begonnen werden. 500 000 Euro nimmt der Bund für ein 90 Meter langes Bauprojekt in die Hand. Wegen der achtwöchigen Vollsperrung gibt es im Stadtteil viel Unmut.

Foto: Norbert Schwarz

An der geplanten achtwöchigen Vollsperrung der Rimschweiler Ortsdurchfahrt für den Bau des Fahrbahnteilers führt kein Weg vorbei. Das mussten die Mitglieder des Ortsbeirates am Dienstag aus berufenem Munde hören. Zu Gast war der Fachgruppenleiter Bau des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern Stephan Bartenbach. Weder für ein Bauen mit Verkehrsregelung durch Ampelanlage, also halbseitiger Sperrung, noch eine Baustellenfreigabe in irgendeiner Form nach der täglichen Bauzeit oder gar einem Verlegen des auf den 9. Januar 2023 vorgesehenen Baubeginns in die Zeit der Sommermonate sieht der Fachgruppenleiter eine Chance. 

In einem mehr als einstündigen Monolog zeichnete Dipl.-Ing. Stephan Bartenbach noch einmal ein umfassendes Bild zum Projekt Projekt „Fahrbahnteiler“ für die B 424 aus Richtung Zweibrücken-Ixheim, bei dem der Bund als Straßenbaulastträger viel Geld in die Hand nimmt, um den Verkehr innerhalb der langen Ortsdurchfahrt von Rimschweiler wirkungsvoll zu dämpfen. Ddie Bausumme liegt inzwischen bei einer halben Million Euro, LBM-Mann Bartenbach: „Der LBM will den Ortsbeirat von Rimschweiler mit der Vorsitzenden, die Bürger und alle, die am Projekt interessiert sind, sachlich informieren. Wir wollen nichts durchdrücken.“

60 Einzelteile auf der Böschungseite  zur Hangsicherung, teils fast zwei Meter hoch und bis zu 2,5 Tonnen schwer, sind nach Einschätzung des Fachgruppenleiters Bartenbach ein Arbeitsschwerpunkt, der die achtwöchige Vollsperrung und die damit verknüpfte Umwegbelastung (20 Kilometer sind im Gespräch) unumgänglich macht. 

Unmut, Widerstand aus Rimschweiler war zur Sommerzeit dieses Jahres aufgekommen. Dieser ist bis heute nicht verstummt.  Bartenbach am Dienstagabend: „Vollsperrung, ein rotes Tuch für viele. Dessen sind wir uns bewusst. Da haben wir uns im Vorfeld schon viele Gedanken gemacht. Aber was ist die Alternative dazu, haben wir Alternativen, können wir etwas anbieten, was in irgendeiner Form Erleichterungen bietet?“

Der Fachgruppenleiter Bau Bartenbach gab tiefe Einblicke in die Abstimmungsphasen zur Zeit der Projektvorbereitung wie dem eigentlichen Bauumfang. Das Werben um Einsicht für die geplante Vorgehensweise des LBM war detailliert. Bartenbach erwähnte tonnenschwere Stützwinkel, kreuz und quer verlegte Entwässerungsleitungen. Die Fahrbahn muss bis zu einer Tiefe von fast einem Meter (90 Zentimeter) erneuert werden. Es gab tiefgreifende Einblicke in Arbeitsschutz und Baustellenlogistik. Stephan Bartenbach am Schluss: „Wir brauchen Lösungen, um eine Erleichterung für die Vollsperrzeit zu bekommen!“

Zu einem vor-Ort-Termin war es letzte Woche gekommen. Auch wegen der Rettungswege und anderer Dinge. „Die Entscheidungsträger sind meines Wissens alle vor Ort gewesen“, stellte Bartenbach fest und kam zum Endergebnis: „Wir geben Gas, werden die Vollsperrung einrichten. Für die Rettungsdienste gibt es Möglichkeiten.“ Gespräche über Samstagsarbeit an der Baustelle seien denkbar, so Bartenbach.

Herbert Brengel (SPD) tadelte den Baubeginn zur Winterzeit mit ungewisser Wetterlage, sieht eine Bauzeit bis nach Ostern 2023. Baustellenfreigabe und freie Durchfahrt zumindest für die Bürger des Vorortes wünschte sich Stefan Reifenscheid (CDU) was die Firma Gross allerdings kategorisch wegen einer täglichen Baustellensicherung ablehnt.

Klaus Fuhrmann (SPD) dankte für die vor-Ort-Unterredung und das Infogespräch am Dienstagabend. Dass sich die Hoffnung zur Freigabe der Alleestraße auch für den Individualverkehr nicht realisieren ließ, bedauerte Klaus Fuhrmann, der noch einmal auf den langen Kampf um die herbeigesehnte Verkehrsberuhigungsmaßnahme einging und sich auch nicht verkneifen konnte anzumerken, dass bei vorausgegangenen Gespräche ein Bauen mit Ampelanlage stets Gesprächsinhalt war. „Wir haben ja auch einstimmig im Ortsbeirat für das Projekt gestimmt!“

Warum in Rimschweiler der Unmut über die Vollsperrung so groß ist, wusste Klaus Fuhrmann nachvollziehbar rüber zu bringen, doch ohne Erfolg. Auch wenn Fuhrmann feststellte: „Die Vollsperrung ohne Erleichterungen ist für die Rimschweiler Bürger und ‚gewerbetreibende nicht tragbar. Wir sind nach wie vor dafür, aber nicht zu diesem Zeitpunkt“ Ein Umleiten des Verkehrs nach und von Rimschweiler heraus über ein klassifiziertes Verkehrsnetz gibt es nicht. Deshalb muss wohl oder übel in den sauren Apfel Vollsperrung gebissen werden. 

Eine von der SPD Fraktion zum Sitzungsbeginn eingebrachte Resolution ans LBM zur Verschiebung der Baumaßnahme für den Fahrbahnteiler wurde deshalb auch im weiteren Sitzungsverlauf von Klaus Fuhrmann (SPD) wieder zurückgezogen. 

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